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Klimakterische Beschwerden
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Die pflanzlichen Alternativen

Die Mehrheit der Frauen mit Wechseljahresbeschwerden bevorzugt eine Behandlung mit pflanzlichen Präparaten. Bei der Beratung gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen. Neben standardisierten Spezialextrakten gibt es Isoflavon-haltige Nahrungsergänzungsmittel.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 06.03.2023  11:00 Uhr

Eine Hormonersatztherapie zur Kupierung klimakterischer Beschwerden steht bei Frauen nicht hoch im Kurs. Seit Jahren sind die Verordnungszahlen rückläufig. Laut des Gesundheitsreports 2022 der Techniker Krankenkasse hat nur noch jede 16. erwerbstätige Frau zwischen 45 und 65 Jahren ein Hormonpräparat erhalten.

Zwar ist die Hormonsubstitution die effektivste Behandlung vasomotorischer Beschwerden, doch haben pflanzliche Zubereitungen durchaus ihre Berechtigung. Die aktuelle Leitlinie »Peri- und Postmenopause« hält bei Extrakten aus Traubensilberkerze, Sibirischem Rhabarber, Rotklee oder Soja einen »Nutzen für möglich«. Sie eigneten sich besonders zum Einstieg, wenn die Beschwerden milde ausgeprägt sind oder wenn eine Hormonersatztherapie nicht gewünscht wird, sagte Professorin Dr. Petra Stute von der Universitätsfrauenklinik Bern bei einer Fortbildungsveranstaltung der Landesapothekerkammer Hessen.

Sie sprach sich für die Verwendung geprüfter Heilpflanzenextrakte aus, die als Arzneimittel zugelassen sind. Isoflavone aus Soja oder Rotklee sind lediglich als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und unterliegen damit dem Lebensmittelrecht. Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, sollen leitliniengemäß keine Phytoestrogene, also Isoflavone, Rheum rhaponticum oder Rotklee, zur Behandlung vasomotorischer Symptome erhalten.

Vorteil Spezialextrakte

Prominentestes Beispiel für einen gut untersuchten Pflanzenauszug gegen klimakterische Beschwerden ist der des Wurzelstocks der Traubensilberkerze (Actaea racemosa, früher Cimicifuga racemosa). Mehrere randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudien mit unterschiedlichen Spezialextrakten belegen eine signifikante Reduktion vasomotorischer Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen über mindestens zwölf Wochen sowie eine gute Verträglichkeit über mindestens ein Jahr. Das Hauptsymptom Hitzewallungen ging bei bis zu 80 Prozent der Frauen zurück.

Well-established-use-Extrakte enthalten etwa Klimadynon®, Remifemin®, Femikliman® uno oder Kofemin® Klimakterium. Stehen depressive Verstimmungen im Vordergrund, ist eine Kombination mit dem Trockenextrakt aus Johanniskraut eine Option. Auch die Wirksamkeit von Remifemin® plus gilt als gut belegt. Welche Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze für die Wirkung verantwortlich sind und wie diese molekular vermittelt wird, ist nicht geklärt. Widerlegt ist die frühere Annahme, dass enthaltene Isoflavone über eine Bindung an Estrogenrezeptoren wirken. Cimicifuga-Wurzelstock enthält keine Isoflavone. Cimicifuga-Extrakte sind deshalb nicht als Phytoestrogene oder Phyto-SERMs, also pflanzliche selektive Estrogenrezeptor-Modulatoren, zu bezeichnen.

Zu den klassischen Phytoestrogenen wird dagegen der Rhapontikrhabarber gezählt. Der Spezialextrakt ERr371 (femi-loges®) ist klinisch gut untersucht, auch wenn es dazu noch keine HPMC-Monographie gibt. Randomisierte placebokontrollierte Studien bescheinigen dem Extrakt eine signifikante Wirkung bei Hitzewallungen, Schlafstörungen, Angstzuständen, Reizbarkeit und depressiven Verstimmungen. Die Hauptwirkstoffe des Wurzelstocks von Rheum rhaponticum sind Hydroxystilbene. Rhaponticin macht fast 90 Prozent des medizinisch verwendeten Wurzelspezialextrakts aus. Rhaponticin und seine Metaboliten stellen gute Estrogenrezeptor-Liganden mit Präferenz für den Estrogenrezeptor ER-β dar, weshalb sie zu den klassischen Phytoestrogenen zählen.

Wichtig für die Beratung: Während Extrakte aus Traubensilberkerze und Rhapontikrhabarber leichte bis mittlere vegetative Symptome gut kupieren können, haben sie im Gegensatz zur Hormontherapie keinen Einfluss auf urogenitale Beschwerden wie Scheidentrockenheit oder Harninkontinenz. Dabei leisten lokal appliziertes Estriol oder Estradiol gute Dienste. Sie lassen sich mit den peroralen Phytotherapeutika gut kombinieren.

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