Isoflavone kommen in verschiedenen Pflanzen wie Soja, diversen Kleearten, Hopfen oder Leinsamen vor. Aufgrund ihrer chemischen Struktur gehören sie zur Gruppe der Phytoestrogene. Sie weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit 17β-Estradiol auf und reagieren fast ausschließlich über den ER-β. Sojabohnen enthalten beispielsweise zwölf verschiedene Isoflavone, wobei Genistein und Daidzein die wesentlichen darstellen. Genistein scheint in einer Dosierung von 30 bis 60 mg/Tag das wirkstärkste Isoflavon zu sein, gemessen an der relativen Bindungsaffinität zum ER-β.
Das Problem der Isoflavon-haltigen Zubereitungen: Die biologische Wirkung von isolierten, hoch dosierten oder angereicherten Isoflavonen ist nicht unmittelbar mit der biologischen Wirkung von Isoflavonen aus komplexen Lebensmitteln, wie sie gerne in Asien verzehrt werden, vergleichbar. Deshalb ist die Datenlage derart uneins. Zudem sind aussagekräftige Studie zu Dosierung und Risiken kaum möglich, weil es die unterschiedlichsten Zubereitungen gibt. Sämtliche Isoflavon-haltigen Zubereitungen sind denn auch lediglich als Nahrungsergänzungsmittel oder diätetische Lebensmittel im Handel. Die European Food Safety Authority hat 2015 in einer umfangreichen Beurteilung kein erhöhtes Risiko in Bezug auf Brustkrebs, Endometriumstimulation oder Schilddrüsenfunktion bei Dosierungen zwischen 35 und 150 mg/Tag gefunden.
Vitamin-D-Mangel und Klimakterium sind eng miteinander verknüpft. Nicht nur die Estrogen- und Progesteron-Produktion sind in dieser Phase rückläufig, sondern auch die Synthese von Vitamin D lässt nach. Die Literatur bestätigt denn auch, dass der Vitamin-D-Status vieler Frauen in dieser Lebensphase unzureichend ist. »Aufgrund der weiten Verbreitung einer mangelhaften Vitamin-D-Versorgung und der damit verbundenen Risiken sollten bei allen Patientinnen die Werte regelmäßig überprüft werden«, rät Stute.
Gewissermaßen als Präsexualhormon spielt Vitamin D bei der Synthese der Steroidhormone eine wichtige Rolle. »Es stimuliert beispielsweise die Aromatase, das Enzym, das für die Umwandlung von Testosteron zu Estradiol zuständig ist. Zudem ist es an der Produktion von Progesteron beteiligt. Ein Mangel an Vitamin D kann dementsprechend einen Estrogenmangel unterstützen. Studien zeigen, dass sich ein Vitamin-D-Mangel auf klassische Wechseljahresbeschwerden wie Schlafstörungen, Depressionen, die sexuelle Funktion und Gelenkschmerzen negativ auswirkt.« Dass sich ausreichend hohe Vitamin-D-Spiegel positiv auf die Knochengesundheit auswirken, gilt bereits länger als belegt.