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PZ Nachgefragt

Die Apotheker und das kühle Blonde

Eine Fußball-Europameisterschaft ohne Bier ist kaum vorstellbar. Aber was hat Bier mit Arzneimitteln und Apothekern zu tun? Der »seltsamen Personalunion von Brauer und Apotheker« ist die Pharmazeutin Dr. Sara Ruppen in ihrer Dissertation auf der Spur. Die PZ sprach mit ihr über betrunkene Blutegel, Diät- und Gesundheitsbiere auf Rezept.
Sven Siebenand
02.07.2021  18:00 Uhr

PZ: Wie haben Apotheker das heutige Bierbrauen beeinflusst?

Ruppen: Die Apotheker des 19. Jahrhunderts besaßen bereits gut ausgerüstete Labore und leisteten Bedeutendes in der Chemie, die natürlich auch die Grundlage der Brauprozesse ist. Sie erforschten Themen wie »Verbesserungen in der Bierbereitung«, »Neues Verfahren, das Bier zu klären« oder »Zum Pasteurisieren des Bieres« und veröffentlichten ihre Ergebnisse in pharmazeutischen Fachzeitschriften, auch in der PZ. Viele Arbeiten betrafen auch die Analyse des Bieres. Dann gibt es aber auch ganze Monographien, zum Beispiel das Werk »Chemische Grundsätze der Kunst Bier zu brauen« des Apothekers Sigismund Friedrich Hermbstädt (1760 bis 1833).

PZ: Wurden Biere auch direkt in der Apotheke hergestellt?

Ruppen: Bei meiner Arbeit bin ich nicht auf Hinweise gestoßen, dass das Bier in der Apotheke hergestellt wurde. Wahrscheinlich wurden die Biere in Brauereien gekauft und dann als Auszugsmittel für Drogen verwendet. Die Gesundheitsbiere im 19. Jahrhundert wurden von Brauereien und anderen Anbietern hergestellt und unter anderem über Apotheken vertrieben. Im deutschsprachigen Raum waren Gesundheitsbiere weit verbreitet. Interessanterweise ist jedoch die französische Pharmakopöe die einzige der untersuchten Landespharmakopöen, welche die Medizinalbiere – Auszüge von Drogen mit Bier – aufführt.

PZ: Spielen Biere in der Apotheke als Arzneimittel heute noch irgendwo auf der Welt eine Rolle?

Ruppen: Als ich in Thailand war, besuchte ich eine Apotheke, die auch Bier verkaufte. Es wäre mir jedoch nicht bekannt, dass Bier als Arzneimittel heute noch eine Rolle spielt.

PZ: Gibt es Biersorten, die auf Apotheker zurückgehen?

Ruppen: Ja, die gibt es. In der Schweiz beispielsweise die Brasserie Valaisanne in Sion. Sie wurde ursprünglich vom Apotheker Maurice de Quay (1831 bis 1880) gegründet und stellt verschiedene Biersorten her, die in der ganzen Schweiz gekauft werden. Ein anderes Beispiel ist das Würzburger Hofbräu, das vom Apotheker und Chemiker Heinrich Wilhelm Böttinger (1820 bis 1874) gekauft und an seinen Sohn weitervererbt wurde, der es erfolgreich weiterführte.

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