Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Offline-Spaß kommt zu kurz

Deutsche versinken im Internet 

Tisch buchen, Kochrezept suchen, Instagram durchscrollen und Nachrichten lesen: Die Deutschen verbringen sehr viel Freizeit im Internet. Dabei bleibt ausgerechnet der Spaß auf der Strecke.
AutorKontaktdpa
Datum 06.08.2025  11:00 Uhr

Viele Deutsche verbringen sehr viel Zeit an Smartphone und im Internet, obwohl sie viel lieber zum Beispiel Freunde treffen oder Zeit mit dem Partner verbringen würden. Das geht aus der repräsentativen Studie »Freizeit-Monitor 2025« hervor, die die Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg veröffentlicht hat.

»Das Internet ist allgegenwärtig in allen Lebensphasen und mittlerweile auf Platz eins angekommen. Es wird zur Ablenkung, zur Berieselung genutzt«, sagte Professor Dr. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der repräsentativen Untersuchung, der Deutschen Presse-Agentur.

Unter der Dominanz der Medien würden aber viele andere Aktivitäten leiden, so der 54-Jährige. Und er hat eine Antwort auf die Frage, warum die Schere zwischen Wunsch und Realität so groß ist: »Weil wir einfach uns nicht mehr die Zeit nehmen, Dinge in der Freizeit zu tun, die uns an sich mehr Freude bereiten würden.«

Deutsche sind im Alltag viel online

So gaben 98 Prozent der mehr als 3000 im Juni online befragten Menschen an, dass sie das Internet mindestens einmal in der Woche nutzen. Vor 15 Jahren waren die Nutzungszahlen gerade einmal halb so hoch: 2010 gehörte das Internet bei nur 51 Prozent der Befragten zu den regelmäßigen Freizeitaktivitäten.

Sehr regelmäßig gehören aktuell auch »Fernsehen« schauen und »Musik hören« (je 83 Prozent), Tablet, PC oder Laptop nutzen sowie am »Smartphone spielen, surfen, chatten« (je 79 Prozent) zu den Aktivitäten der Menschen. Es waren Mehrfachnennungen möglich.

Erst an sechster Stelle kommt etwas, für das man keine Internetverbindung braucht: »seinen Gedanken nachgehen«. 73 Prozent der Befragten machen das immerhin mindestens einmal pro Woche.

Offline-Aktivitäten wie über Wichtiges reden, »Zeit mit dem Partner verbringen«, Kaffee trinken und Kuchen essen oder einfach mal »Faulenzen« geben immerhin etwa zwei Drittel der Befragten als regelmäßige Freizeitaktivität an. Eine Konstante sei das Lesen eines Buches: Rund ein Drittel der Befragten nimmt nach wie vor mindestens einmal in der Woche ein Buch zur Hand.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge waren übrigens rund vier Prozent der 16- bis 74-Jährigen im Jahr 2024 noch nie im Internet. Das entspreche knapp 2,8 Millionen Menschen. Je älter die Menschen, desto mehr Offliner gibt es. Deutschland liegt mit vier Prozent Offlinern knapp unter dem EU-Durchschnitt von fünf Prozent.

Gleichzeitig haben sie aber offline am meisten Spaß

Die Menschen wurden gleichzeitig auch gefragt, was ihnen am meisten Spaß in ihrer Freizeit macht. Wer nun denkt, dass diese Rangfolge der Liste der regelmäßigen Freizeitaktivitäten ähnelt, täuscht sich. Denn statt online steht ausschließlich offline ganz oben auf dem Freizeit-Wunschzettel vieler Deutschen. Fast drei Viertel der Befragten verbringen am liebsten Zeit mit ihrem Partner (74 Prozent). Den zweithöchsten Spaßfaktor hat für viele die körperliche Nähe: 70 Prozent geben Erotik und Sex an. Hoch im Kurs stehen auch spontane Aktivitäten und »Ausschlafen« (je 68 Prozent).

In der Rangliste folgen Hobby, Zeit in der Natur und mit Tieren, essen gehen, gemeinsame Aktivitäten mit den Kindern und Ausgehen mit Freuden. »Also all das, was eben nicht bei den häufigsten Freizeitaktivitäten auftaucht, denn die sind ja ganz klar medial geprägt«, sagte Reinhardt weiter. Smartphone, Internet, Fernsehen und Co. tauchen dagegen erst im mittleren unteren Spaßfaktor-Zufriedenheitsranking auf. »Da merken wir: Wir sind auch in der Freizeit mittlerweile Getriebene und geben uns oft eher mit dem zufrieden, was einfach und unkompliziert ist.«

Das sei aber oft nicht unbedingt das, was die Menschen eigentlich wollen. Reinhardt riet deshalb, die eigene Freizeit am besten ganz traditionell für Erholung, Kontakt zu anderen und gut tuenden Dingen zu nutzen.

Sport und Ausgewogenheit

Die überraschendste Erkenntnis des »Freizeit-Monitors« sei gewesen, dass der Sport eine Renaissance erlebe. »Mehr als die Hälfte der Deutschen ist wenigstens einmal pro Woche sportlich aktiv. Vom Joggen und Fitnessstudio bis hin zum Spaziergang – das hat alles zugenommen. Da merken wir wirklich, dass die Deutschen Sport wieder ein Stück weit für sich entdeckt haben.« 2010 gaben nur 31 Prozent Sport als regelmäßige Aktivität an, 2025 waren es 51 Prozent.

Ein Trick zu mehr Zufriedenheit im Alltag sei Ausgewogenheit, sagte Reinhardt weiter: »Dass man eine gute Balance findet zwischen online und offline, zwischen Aktivität und Passivität, zwischen Individualität und Gemeinschaft.« Aktuell gelinge das dem »Freizeit-Monitor« zufolge eher Frauen als Männern und eher Älteren als Jüngeren. Sie würden ihre Freizeit insgesamt etwas emotionaler oder positiver erleben.

Wenn dieser Spagat generell besser gelinge, sei die Gesellschaft auf dem absolut richtigen Weg. »Dann ist die Freizeit auch wieder deutlich zufriedenstellender für die Bundesbürger.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa