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Coronavirus-Pandemie

Deutsche stocken Hausapotheke auf

Fast ein Drittel der Deutschen hat im Zuge der Coronavirus-Pandemie die Vorräte in der Hausapotheke aufgestockt. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Pospulse hervor. Die große Mehrheit bleibt dabei der Präsenzapotheke treu.
Stephanie Schersch
17.06.2020  12:06 Uhr

Kurz vor dem Lockdown, den die Bundesregierung Mitte März verhängte, hatten die Apotheker jede Menge zu tun. So zogen unter anderem viele Chroniker Arztbesuche vor und kamen mit ihren Rezepten anschließend in die Apotheke. Dabei verordneten die Ärzte häufiger als sonst Großpackungen, um den Patienten den Weg in die Praxis für einen längeren Zeitraum zu ersparen.

Doch nicht nur chronisch Kranke mit einer Dauermedikation sorgten für ein Umsatzplus in den Apotheken. Pospulse zufolge legten sich viele Deutsche (31 Prozent) auch einen Vorrat in ihrer Hausapotheke an, um für eventuelle Infekte gewappnet zu sein. Beinahe jeder Zehnte (9 Prozent) möchte auch in Zukunft grundsätzlich Großpackungen kaufen, um auf eine Reserve zurückgreifen zu können. Bei Schmerzmitteln halten das 11 Prozent für den richtigen Weg. Dabei hat die Coronavirus-Krise bislang nur einen überschaubaren Einfluss auf die Präferenz für einen bestimmten Vertriebsweg genommen. Während vor der Krise 78 Prozent der Befragten Arzneimittel hauptsächlich in der Apotheke vor Ort kauften, sind es seit Beginn der Pandemie noch 74 Prozent. Dabei schätzen die Kunden besonders die Beratung in der Offizin (76 Prozent) sowie die schnelle Verfügbarkeit (76 Prozent) der Präparate. Anhänger der Versender locken vor allem die Preise im Internet (80 Prozent).

Angst vor einer Infektion in der Apotheke

Auf den Weg in die Apotheke machen sich die meisten (77 Prozent) zurzeit nur, um unmittelbar benötigte Arzneimittel zu holen. Nur etwa jeder Zehnte (9 Prozent) möchte präventiv etwas kaufen. Dabei halten mehr als drei Viertel der Befragten die Schutzmaßnahmen in den Apotheken für ausreichend, um Kunden und Mitarbeiter vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Trotzdem haben 15 Prozent der Deutschen Angst, sich in der Apotheke anzustecken, da hier vergleichsweise viele kranke Menschen zusammenkommen. Jeder Fünfte (21 Prozent) fühlt sich in der Offizin aufgrund der Schutzvorkehrungen hingegen sicherer als an anderen Orten. Für die Studie hat Pospulse insgesamt 1112 Menschen im Zeitraum vom 8. bis 14. Juni befragt. 

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