Deutsche stocken Hausapotheke auf |
In der Coronavirus-Pandemie legen viele Deutsche einen Arzneimittelvorrat in der Hausapotheke an, um für eventuelle Infekte gewappnet zu sein. / Foto: Shutterstock/micro 10x
Kurz vor dem Lockdown, den die Bundesregierung Mitte März verhängte, hatten die Apotheker jede Menge zu tun. So zogen unter anderem viele Chroniker Arztbesuche vor und kamen mit ihren Rezepten anschließend in die Apotheke. Dabei verordneten die Ärzte häufiger als sonst Großpackungen, um den Patienten den Weg in die Praxis für einen längeren Zeitraum zu ersparen.
Doch nicht nur chronisch Kranke mit einer Dauermedikation sorgten für ein Umsatzplus in den Apotheken. Pospulse zufolge legten sich viele Deutsche (31 Prozent) auch einen Vorrat in ihrer Hausapotheke an, um für eventuelle Infekte gewappnet zu sein. Beinahe jeder Zehnte (9 Prozent) möchte auch in Zukunft grundsätzlich Großpackungen kaufen, um auf eine Reserve zurückgreifen zu können. Bei Schmerzmitteln halten das 11 Prozent für den richtigen Weg. Dabei hat die Coronavirus-Krise bislang nur einen überschaubaren Einfluss auf die Präferenz für einen bestimmten Vertriebsweg genommen. Während vor der Krise 78 Prozent der Befragten Arzneimittel hauptsächlich in der Apotheke vor Ort kauften, sind es seit Beginn der Pandemie noch 74 Prozent. Dabei schätzen die Kunden besonders die Beratung in der Offizin (76 Prozent) sowie die schnelle Verfügbarkeit (76 Prozent) der Präparate. Anhänger der Versender locken vor allem die Preise im Internet (80 Prozent).
Auf den Weg in die Apotheke machen sich die meisten (77 Prozent) zurzeit nur, um unmittelbar benötigte Arzneimittel zu holen. Nur etwa jeder Zehnte (9 Prozent) möchte präventiv etwas kaufen. Dabei halten mehr als drei Viertel der Befragten die Schutzmaßnahmen in den Apotheken für ausreichend, um Kunden und Mitarbeiter vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Trotzdem haben 15 Prozent der Deutschen Angst, sich in der Apotheke anzustecken, da hier vergleichsweise viele kranke Menschen zusammenkommen. Jeder Fünfte (21 Prozent) fühlt sich in der Offizin aufgrund der Schutzvorkehrungen hingegen sicherer als an anderen Orten. Für die Studie hat Pospulse insgesamt 1112 Menschen im Zeitraum vom 8. bis 14. Juni befragt.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.