Der Wettlauf um einen nasalen Impfstoff |
Diese Probleme könnten anders konzipierte nasale Impfstoffe nicht haben. Darauf setzt die Gruppe von Professorin Dr. Akiko Iwasaki vom Department of Immunobiology der Yale University School of Medicine in New Haven. Ihre Gruppe publizierte jüngst einen Preprint auf dem Server »MedRxiv«, in dem Daten zu interessanten nasalen Impfstoffkandidaten beschrieben sind. Die Wissenschaftler konstruierten einen Impfstoff auf Basis der mRNA-Technologie und einen unadjuvantierten Protein-Impfstoff, der das Spike-Protein als Antigen enthält. Noch sind diese Impfstoffe nur präklinisch untersucht. Aber die Daten sind vielversprechend.
Auch die Wissenschaftler der Iwasaki-Gruppe entwickeln ihre Impfstoffe als Booster-Impfstoffe. Sie bezeichnen diese Strategie als »Prime and Spike«. Diese beruht auf einer intranasalen Booster, der auf eine in einer Primärimpfung mit einer mRNA-Vakzine erzeugten Immunität aufsetzt, um so ein mukosales Immungedächtnis im Respirationstrakt zu erzeugen.
Dieses Prime-and-Spike-Konzept induzierte in einem speziellen Mausmodell (K18-hACE2-Mäuse) robuste residente T-Gedächtniszellen, residente B-Gedächtniszellen und IgA-Titer in der Atemwegsschleimhaut. Die systemische Immunität wurde zudem verstärkt, und Mäuse mit einer partiellen Immunität wurden vollständig vor einer tödlichen SARS-CoV-2-Infektion geschützt.
Somit gibt sich Iwasaki, die Seniorautorin der Studie, optimistisch, dass der von ihr gewählte Ansatz die Probleme der adjuvantierten nasalen Impfstoffe umgeht. Allerdings müssen die Beweise für diese optimistische Einschätzung erst noch erbracht werden.
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