Pharmazeutische Zeitung online
Körperkult

Der Preis der Schönheit

Nicht jedes »Beauty-Treatment« ist harmlos. Die Apotheke kann auf Risiken hinweisen und beraten, wie Menschen ihr Aussehen verbessern können, ohne ihre Gesundheit zu gefährden.
Nicole Schuster
08.09.2024  08:00 Uhr

Gebräunte Haut kann süchtig machen

Wer Solarien nutzt, setzt sich einer erhöhten Exposition gegenüber ultravioletter (UV) Strahlung, insbesondere UV-A- und UV-B-Strahlen, aus. Viele verdrängen die Risiken jedoch, weil ihnen eine ganzjährig gebräunte Haut wichtig ist. Die Strahlen dringen tief in die Haut ein und verursachen akute und chronische Schäden.

Eine ältere Metaanalyse zeigte, dass Personen, die vor dem 35. Lebensjahr regelmäßig Solarien nutzen, ein um 75 Prozent erhöhtes Risiko für Melanome haben (16). Ebenso steigt das Risiko für andere Hautkrebsarten wie Basalzell- und Plattenepithelkarzinom. Die UV-Exposition lässt die Haut vorzeitig altern, denn sie zerstört Kollagen und Elastin. Das führt zu Faltenbildung und einer Verdickung der Haut. Eine unzureichende Augenprotektion im Solarium erhöht das Risiko für langfristige Schäden an der Netzhaut.

Solarien werden mitunter als Mittel gegen Winterdepression empfohlen. Die verminderte Sonnenlichtintensität im Herbst und Winter gilt als Hauptursache für saisonale Depressionen. Allerdings ist diese Art der Bestrahlung im Solarium nicht geeignet, um den Lichtmangel auszugleichen und Winterdepressionen zu lindern. Die bessere Wahl sind spezielle Lichttherapiegeräte, die als Medizinprodukt zugelassen sind (17, 18).

Auch bei einem Vitamin-D-Mangel sind regelmäßige Solarienbesuche nicht empfehlenswert. Besser beraten sind Patienten mit einem Vitamin-D-Präparat aus der Apotheke (19).

Warum können viele Menschen nicht vom Sonnenbanken ablassen? Die psychologische Abhängigkeit vom Bräunen ist als Tanorexie bekannt und animiert zu häufigem und unkontrolliertem Solariumbesuch (20).

Hautverjüngung mit Eigenblut

Eine Reihe von Maßnahmen soll das Erscheinungsbild der Haut verbessern. Vampirlifting, auch bekannt als Platelet-Rich-Plasma-Therapie, ist eine kosmetische Behandlung, bei der plättchenreiches Plasma aus dem eigenen Blut zur Hautverjüngung und Regeneration verwendet wird.

Dafür wird zunächst eine kleine Menge Blut entnommen und dann mit einer Zentrifuge das plättchenreiche Plasma (PRP) von den restlichen Blutbestandteilen getrennt. PRP enthält Wachstumsfaktoren, die die Produktion von Kollagen und Elastin anregen. Es wird injiziert, um die Hautstruktur zu verbessern, Falten zu reduzieren und ein insgesamt jugendlicheres Erscheinungsbild zu erzeugen. Das minimalinvasive Verfahren kann auch bei Haarausfall, Narben und anderen Hautproblemen eingesetzt werden.

Da PRP aus dem eigenen Blut gewonnen wird, ist das Risiko für allergische Reaktion gering. Zu den typischen Folgen der Behandlung zählen Schwellungen und Blutergüsse an den Injektionsstellen. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man wissen, dass die Ergebnisse von Person zu Person variieren und nicht immer vorhersehbar sind.

Auf einen Einzelfall geht vermutlich eine Meldung im Frühjahr 2024 in den USA zurück. Dort ergab die Untersuchung mehrerer HIV-Infektionen bei Personen ohne bekannte HIV-Risikofaktoren, die in einem nicht lizenzierten Spa in New Mexico eine Vampir-Gesichtsbehandlung erhielten, eine wahrscheinliche HIV-Übertragung im Zusammenhang mit der kosmetischen Injektionsbehandlung (21). Vorsorglich sollten Kunden auf Hygiene im Studio achten und sich über die Erfahrungen und Qualifikationen des Behandlers informieren.

Wer nicht steroidale Antirheumatika (NSAID) wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Ibuprofen einnimmt, setzt diese drei bis sieben Tage vor dem Eingriff ab, da sie die Funktion der Blutplättchen beeinträchtigen können. Paracetamol und Metamizol sind erlaubt (22, 23).

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa