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Körperkult

Der Preis der Schönheit

Nicht jedes »Beauty-Treatment« ist harmlos. Die Apotheke kann auf Risiken hinweisen und beraten, wie Menschen ihr Aussehen verbessern können, ohne ihre Gesundheit zu gefährden.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 08.09.2024  08:00 Uhr

Schmuck, der durch die Haut geht

Die Gründe, warum sich Menschen piercen lassen, sind unterschiedlich und reichen von kulturellen und religiösen Hintergründen bis hin zu individuellen Modevorlieben.

Meistens werden Piercings von medizinischen Laien gestochen. Komplikationen sind relativ häufig, insbesondere bei unsachgemäßer Ausführung. Schätzungsweise bei etwa 20 bis 30 Prozent der Piercings treten Probleme wie Infektionen, Schwellungen, übermäßige Narbenbildung, Abszesse, allergische Reaktionen auf Schmuckmaterialien oder Abstoßung des Piercings auf. Ob sich Komplikationen entwickeln, hängt von der Körperstelle, Pflege und Erfahrung des Piercers ab. Zudem sind Langzeitfolgen zu bedenken.

Piercings im/am Mund, zum Beispiel Zunge oder Lippen, können Schäden an Zähnen und Zahnfleisch verursachen. Bei Frauen kann ein Piercing der Brustwarze zu einem Verschluss der Milchdrüsengänge und Laktationsstörungen führen. Bakterielle Infektionen können Abszesse verursachen, die im Brustgewebe Schäden anrichten können. Menschen mit Diabetes und immunsupprimierte Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen (4–7).

Das Apothekenteam sollte frisch gepiercten Patienten raten, besonders auf Hygiene zu achten. Um eine optimale Heilung zu gewährleisten und Infektionen sowie Wundheilungsstörungen zu vermeiden, lässt man die gepiercte Stelle in den ersten Tagen nach dem Stechen in Ruhe. Für die tägliche Desinfektion und Reinigung eignet sich zum Beispiel ein Wunddesinfektionsspray aus der Apotheke. Bei oralen Piercings, etwa der Zunge, spülen Patienten regelmäßig mit antiseptischen Lösungen und verzichten in den ersten Wochen auf Nikotin, Alkohol und scharfe Gewürze. Bei Anzeichen einer Entzündung sollten sie sofort einen Arzt aufsuchen (8, 9).

Kunst an den Nägeln

Gel- und Shellac-Nägel ermöglichen haltbare und ästhetisch ansprechende Maniküren. Gel-Nägel bestehen aus einem speziellen Gel, das in mehreren Schichten aufgetragen wird und nicht lufttrocknet, sondern unter einer UV- oder LED-Lampe gehärtet wird. Sie halten zwei bis vier Wochen und müssen dann aufgefrischt werden. Um sie zu entfernen, werden die Modellagen in Aceton aufgeweicht oder abgefeilt. Das kann den Naturnagel beschädigen.

Shellac (Schellack) ist eine Mischung aus Gel und Nagellack, wird wie normaler Nagellack aufgetragen und unter UV-Licht gehärtet. Er hält etwa zwei Wochen und lässt sich einfacher mit Aceton entfernen. Ein Problem bei künstlichen Nägeln ist die UV-Belastung durch die Härtungslampen, die bei häufiger Anwendung das Risiko von Hautschäden erhöhen kann (10).

Vor der Maniküre wird Sonnenschutzmittel auf die Hände aufgetragen, um die Haut vor der UV-Strahlung zu schützen. Wenn das Gel beziehungsweise der Shellac entfernt wird, ist eine Feuchtigkeitspflege wichtig, um die Nägel zu stärken und das Risiko von Nagelschäden zu verringern. Wer Gel-Nägel nur ab und zu aufbringt, gibt der Nagelsubstanz damit Erholungspausen.

Die Nagelhaut ist die natürliche Barriere, um den Nagel vor Infektionen zu schützen, und sollte nicht entfernt werden. Sie benötigt extra Pflege, etwa durch tägliches Auftragen von Nagelhautöl.

Das Apothekenteam kann zu Alternativen zu Kunstnägeln beraten. Eine traditionelle Maniküre mit stärkendem, schützendem Lack, normalem Nagellack oder Gel-Effekt-Lack kann besonders Frauen guttun, die krankheits- oder medikamentenbedingt, etwa infolge einer Chemotherapie, unter Veränderungen ihrer Nägel leiden (11, 12). Wichtig: Nicht alle Inhaltsstoffe in Kosmetika sind gesundheitlich unbedenklich. Das gilt auch für einige häufige Bestandteile von Nagellacken und -pflegeprodukten (Tabelle 1).

Inhaltsstoff Häufige Einsatzgebiete Diskutierte Gefahren
Parabene Konservierungsmittel in Shampoos, Lotionen, Deodorants hormonelle Störungen, Brustkrebsrisiko
Phthalate Nagellacke, Shampoos, Haarspray, Parfüms hormonelle Störungen, Reproduktionsschäden
Formaldehyd Nagelhärter, Haarglättungsmittel Krebsrisiko, Haut- und Augenreizungen, Atemwegsprobleme
Halogenorganische Verbindungen wie Triclosan, Chlorphenesin Zahnpasten, Seifen, Duschgels, Gesichtspuder, Abdeckcremes, Deo-Stifte Hautirritationen, Allergien, hormonelle Störungen
Oxybenzon, Benzophenon UV-Filter in Sonnenschutzmitteln hormonelle Störungen, Allergien, Umweltbelastung, erhöhtes Krebsrisiko
Talkum Babypuder, Gesichts- und Körperpuder, Lidschatten Eierstockkrebs bei Anwendung im Genitalbereich
Mikroplastik Cremes, Lotionen, dekorative Kosmetik beim Menschen in sämtlichen Organgeweben, in Blut, Stuhl und Plazenta nachgewiesen,
gesundheitliche Folgen noch unklar
Nanopartikel dekorative Kosmetik, Sonnenschutzmittel geringe Penetration durch die Haut ist nicht ausgeschlossen, langfristige Wirkung kaum untersucht
Tabelle 1: Kritische Inhaltsstoffe in Kosmetika; eine Gesundheitsgefährdung ist nicht immer eindeutig bewiesen (42–45)
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