Der Preis der Schönheit |
Schönheitseingriffe werden in den sozialen Medien schon fast als normal dargestellt. Korrekt angewendet, können Behandlungen wie Permanent-Make-up oder künstliche Fingernägel das Wohlbefinden erhöhen, für mehr Selbstbewusstsein sorgen oder das soziale Leben fördern. Durch körperliche Veränderungen wie Tätowierungen und Piercings verleihen manche Menschen ihrer Individualität Ausdruck oder zeigen Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
Es wird allerdings bedenklich, wenn gerade junge Menschen meinen, etwas machen lassen zu müssen, weil sie sonst nicht schön oder attraktiv genug sind oder nicht akzeptiert oder geliebt werden.
Wenn Menschen mit dermatologischen Erkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis oder Rosacea unter krankheitsbedingten Veränderungen leiden, kann das Apothekenteam spezielle, auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Produkte anbieten. Camouflage-Make-up ist effektiv bei der Abdeckung von sichtbaren Hautveränderungen, zum Beispiel bei der Weißfleckenkrankheit oder Rosacea. Akne-Patienten sollten fettfreie Pflegeprodukte verwenden, während sich Hyperpigmentierungen bei älteren Menschen durch Produkte mit Glykolsäure, AHA, Salicylsäure, Thiamidol und Niacinamid reduzieren lassen.
Regelmäßiger Sonnenschutz ist für alle essenziell, die sich ein jugendliches Aussehen möglichst lange erhalten wollen. Eine gebräunte Haut lässt sich auch mit selbstbräunenden Pflegeprodukten erlangen. Pflegeprodukte mit Anti-Aging-Wirkstoffen wie Hyaluronsäure, Vitaminen und Coenzym Q10 sollen die Hautalterung verlangsamen (Tabelle 2).
Regelmäßige Pflege und Produkte wie Nagelhärter oder -öl tragen zu gesunden Nägeln bei. Bei Nagelproblemen wie Pilz oder eingewachsenen Nägeln gibt es bewährte Arzneimittel zur Selbstbehandlung in der Apotheke.
Glänzendes, voluminöses Haar lässt sich durch eine an die Haarstruktur angepasste Pflege fördern. Seidenkissenbezüge zum Schlafen sind ein Extra-Tipp, denn sie schonen das Haar und lassen am Morgen im Gesicht weniger zerknittert aufwachen.
Nicole Schuster studierte zwei Semester Medizin, dann Pharmazie und Germanistik in Bonn und später in Düsseldorf. Während ihres Studiums machte sie Praktika bei verschiedenen wissenschaftlichen Verlagen. Nach der Approbation absolvierte Schuster ein Aufbaustudium in Geschichte der Pharmazie in Marburg und wurde 2016 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Die PZ-Leser kennen Schuster als Autorin zahlreicher Fachbeiträge.