Der Fleck muss weg |
Mit dem Älterwerden verlangsamt sich der Zellerneuerungsprozess der Haut. Es bilden sich weniger Keratinozyten und die Pigmentproduktion verändert sich. Der Anteil an Hyaluronsäure, Kollagen und Elastin sinkt; damit verringern sich Spannkraft, Elastizität, und Feuchtigkeit. Die drei Hautschichten nehmen an Dicke, Funktion und eingelagerten Zellstrukturen ab (Grafik). Dies wiederum reduziert den UV-Schutz, die Temperaturregelung, Immunfunktion und Sinneswahrnehmung. Die verringerte Durchblutung und Vernetzung der Hautschichten führen zu erhöhter Empfindlichkeit und Anfälligkeit für Verletzungen. Fältchen werden tiefer.
Der Prozess der Hautalterung verläuft individuell und ist genetisch bedingt. Aber auch die lebenslange Hautpflege, Ernährung und Sonnenexposition haben maßgeblichen Einfluss. UV-Strahlung und entzündliche Prozesse stimulieren die Melanin-Produktion.
Foto: Adobe Stock/Matthias Buehner
Für den Alterungsprozess eines Organismus ist die kontinuierliche Entstehung freier Sauerstoffradikale mit ursächlich. Es kommt zu radikalinduzierten Schäden, für die der Körper verschiedene Möglichkeiten der Reparatur hat. Wird er durch oxidativen Stress überlastet, entstehen Mutationen in der mitochondrialen DNA.
Für die Hautalterung gilt: Besonders UV-Strahlung und Umwelteinflüsse wie Feinstaub oder Ozon schädigen. Feinstaub sind Schwebeteilchen der Luft, zusammengesetzt aus unterschiedlichen Stoffen wie Pollen, Rauch, Ruß oder Autoabgasen. Diese Partikel wiederum enthalten Gase wie Stickstoffoxide sowie Schwermetalle oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Verdichtet sich Feinstaub, entsteht Smog. Ozon entsteht durch Photoaktivierung von Stickstoffoxid; die Konzentration steigt bei starker Sonnenstrahlung. Ozon und Feinstaub greifen den Säureschutzmantel der Haut an, was zu chemischen Reaktionen mit der Bildung von oxidativem Stress führt.
Entzündungsprozesse verursachen den Abbau von Kollagen- und Elastinfasern. Dies bedingt die Verringerung der Elastizität und verstärkt die Faltenbildung. Dieselrußpartikel können leicht in die Wangenhaut penetrieren und zu Hyperpigmentierung führen.
Um die Schadstoffbelastung möglichst gering zu halten, ist regelmäßige Hautreinigung mit individuell auf den Hautzustand abgestimmten Produkten sehr wichtig. Sonnenschutz schirmt vor Strahlung und Ozon ab. Unterstützend werden Radikalfänger wie Vitamin C, E, Betacarotin und Coenzym Q in Topika eingesetzt. Liposomal verarbeitete Photolyase dient der Regeneration.
Im Alter von 70 bis 80 Jahren können die Hautveränderungen in eine irreversible Dermatoporose, eine Pergamenthaut, münden. Betroffen sind vor allem Handrücken, Schienbeine und Unterarme. Die Haut ist trocken, schuppig und reißt leicht ein. Die gestörte Hautschutzbarriere fördert Juckreiz und Infektionen.
Zur Vorbeugung und Behandlung einer Pergamenthaut sollte das Apothekenpersonal zu intensiver Pflege mit pH-neutralen, Alkohol-, Duft- und Konservierungsmittel-freien W/O-Emulsionen raten. Der Zusatz von Glycerin und Harnstoff erhöht die Feuchtigkeit, Panthenol regeneriert die Hautschutzbarriere und wirkt rückfettend. Guter Schlaf, Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Cremes mit hohem Sonnenschutzfaktor tragen zu einer gesunden Haut bei.
In der Apotheke klagen ältere Patienten mitunter, dass sie sich beim Abnehmen eines Pflasters oder transdermalen therapeutischen Systems (TTS) die Haut aufreißen. Es gibt noch keine TTS, die auf die Bedürfnisse der Altershaut abgestimmt sind. Zum Ablösen von Pflastern jeder Art kann leicht erwärmte Kochsalzlösung oder ein Pflasterentferner auf Silikonbasis verwendet werden.