Der Fleck muss weg |
Narben können entstehen, wenn Hautverletzungen tiefer als in die Epidermis eindringen. Es bildet sich Ersatzgewebe, das weniger Blutgefäße und Melanozyten sowie keine Haare, Talg- oder Schweißdrüsen enthält.
Während der Wundheilung wirken die Narben zunächst rötlich, anschließend blass und aufgrund der veränderten Ausrichtung der Kollagenfasern etwas starr. Bildet sich zu viel oder zu wenig Bindegewebe, erscheinen sie dicker und erhaben oder eingesunken im Vergleich zur umgebenden Haut. Ein unschönes Aussehen, Juckreiz, Schmerzen oder Spannungsgefühle belasten die Betroffenen.
So große Narben sind unschön und belastend; mit zunehmender Wundheilung kann sich das Hautbild aber deutlich verbessern. / Foto: Adobe Stock/damato
Über den Mechanismus der Narbenentstehung ist noch wenig bekannt. Die Größe und Lage der Wunde, Infektionsgefahr, Alter des Betroffenen sowie eine genetische Disposition beeinflussen den Prozess. Bei Operationen oder tiefergehenden Verletzungen sollte nach dem Wundverschluss die Spannung an den Wundrändern durch geeignete Verbände verringert und die Haut maximal mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Die Therapie hypertropher Narben erfolgt mit Triamcinolonacetonid, häufig kombiniert mit 5-Flourouracil. Eingesunkene Narben, zum Beispiel bei Akne, entstehen durch lang andauernde Entzündungsprozesse. Daher sollte möglichst frühzeitig eingegriffen und die Entzündung zurückgedrängt werden, lokal mit Azelainsäure, Benzoylperoxid, lokal oder systemisch mit Antibiotika (Erythromycin, Doxycyclin) oder Retinoiden. Besonders bewährt hat sich die topische Kombination von Adapalen und Benzoylperoxid.
Zur Behandlung und Pflege unschöner Narben sind verschiedene Medizinprodukte auf Basis von Silikon, Dimeticon, Dexpanthenol, Allantoin, Harnstoff oder Heparin im Handel. Allerdings ist die Geduld der Patienten gefragt. (Camouflage-)Make-up gleicht die Narbenhaut an die umgebende Haut an. Mit Mikrodermabrasion, chemischen oder Fruchtsäure-Peeling wird die obere Hautschicht abgetragen oder operativ mit Laser behandelt. Häufig werden verschiedene Methoden kombiniert.
Fazit: Hautflecken stören die Betroffenen meistens sehr. In der Apotheke sollte darauf hingewiesen werden, Hautflecken nach der ABCDE-Regel zu beobachten, an Hautscreenings teilzunehmen und bei Veränderungen oder Begleitsymptomen wie Fieber oder Blutungen den Arzt zu konsultieren.
Barbara Staufenbiel studierte Pharmazie in Münster. 16 Jahre lang leitete sie die Rabenfels-Apotheke in Rheinfelden. Seit ihrer Rückkehr nach Münster arbeitet sie in einer öffentlichen Apotheke und engagiert sich für die Fortbildung als Referentin und Autorin mit Schwerpunkt Apothekenpraxis.