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Kinderwunsch-Behandlung

Der Eizelle auf die Sprünge helfen

Etwa jede dritte bis vierte Frau mit unerfülltem Kinderwunsch leidet unter einer hormonell bedingten Störung der Eizellreifung. Der Eisprung findet dann nicht oder nur unregelmäßig statt. Zum Babyglück verhelfen kann eine Hormonbehandlung. Ein Überblick über die eingesetzten Wirkstoffe und Verfahren in der Reproduktionsmedizin.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 08.05.2024  18:00 Uhr

Therapie richtet sich nach Hormonstörung

Welche Substanzen zum Einsatz kommen, hängt von der ursächlichen Hormonstörung ab. Ist die GnRH-Produktion und/oder Sekretion gestört (hypothalamische Ovarialinsuffizienz), kann etwa eine GnRH-Pumpe Abhilfe schaffen. Sie setzt alle 90 Minuten 5 bis 20 μg Gonadorelinacetat (synthetisches GnRH) subkutan frei. Gesteuert wird sie über einen kleinen Handcomputer. Die Follikelreifung erfolgt dann physiologisch und dauert etwa zwei bis vier Wochen. Nach dem Eisprung läuft die Pumpe weiter bis zum Schwangerschaftseintritt, dann allerdings mit einem verlängertem Pulsintervall von 120 Minuten.

Anders wirkt Clomifen. Als selektiver Estrogenrezeptormodulator mit partiell antiestrogener Wirkung hebt es den negativen Feedback-Mechanismus auf Hypothalamus und Hypophyse auf. Daraufhin steigt die FSH- und LH-Produktion an. Die Einnahme startet an Zyklustag (ZT) 3 und endet an ZT5, die tägliche Dosis beträgt 50 bis 150 mg. Die Nebenwirkungen ähneln aufgrund der antiestrogenen Wirkung Wechseljahresbeschwerden. Weiterhin kann die Qualität der Gebärmutterschleimhaut und des Zervixschleims abnehmen, was die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verringern kann. Dennoch liegt die Erfolgsrate bei etwa 36 Prozent. 

Im Off-Label-Gebrauch kann das Brustkrebs-Medikament Letrozol zum Einsatz kommen. Es hemmt das Enzym Aromatase, das Testosteron in Estradiol umwandelt. Durch den erniedrigten Estradiol-Spiegel schüttet die Hypophyse reaktiv mehr FSH aus. Die Anwendung erfolgt, analog zur Clomifen-Therapie, vom dritten bis zum fünften ZT, in Tagesdosen von 2,5 bis 7,5 mg. Mit Letrozol kommt es häufiger zu einer Schwangerschaft und seltener zu Mehrlingsschwangerschaften als mit Clomifen. In internationalen Leitlinien wird der Aromatasehemmer als Erstlinientherapie bei PCOS-Patientinnen mit Kinderwunsch empfohlen. 

Statt den FSH-Spiegel indirekt über die Gabe von Clomifen oder Letrozol zu steigern, kann dieses auch direkt subkutan appliziert werden, gegebenenfalls in Kombination mit LH. Hier kommt es auf die Dosis an. Möchte man nur eine reife Eizelle generieren, genügt üblicherweise eine Tagesdosis von 25 bis 75 Internationale Einheiten (IE). Begonnen wird die Therapie in der Regel an ZT 2 und so lange fortgeführt, bis der Leitfollikel eine Größe von 18 bis 20 mm erreicht hat.

Es kann aber auch gewünscht sein, dass mehrere Follikel innerhalb eines Zyklus heranreifen. Das ist der Fall, wenn anschließend eine künstliche Befruchtung stattfinden soll. Nach der Hormontherapie werden die reifen Follikel punktiert und die Eizellen abgesaugt. Bei der In-vitro-Fertilisation (IvF) werden sie im Labor mit Spermazellen zusammengebracht. Bei der intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI), einer Weiterentwicklung der IvF, wird ein Spermium direkt in das Zellinnere einer reifen Eizelle gespritzt. Beide Methoden sind etwa bei geschädigten Eileitern, schlechter Samenqualität, Endometriose oder immunologisch bedingter Unfruchtbarkeit indiziert. Oder wenn eine Hormonstimulation in Kombination mit VZO oder Insemination erfolglos blieb. Nach gelungener Befruchtung werden ein oder mehrere Embryos über einen Katheter in die Gebärmutterhöhle eingebracht.

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