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Kinderwunsch-Behandlung

Der Eizelle auf die Sprünge helfen

Etwa jede dritte bis vierte Frau mit unerfülltem Kinderwunsch leidet unter einer hormonell bedingten Störung der Eizellreifung. Der Eisprung findet dann nicht oder nur unregelmäßig statt. Zum Babyglück verhelfen kann eine Hormonbehandlung. Ein Überblick über die eingesetzten Wirkstoffe und Verfahren in der Reproduktionsmedizin.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 08.05.2024  18:00 Uhr

Agonisten-Protokoll

Im Vorfeld einer IvF oder ICSI ist eine intensive, mehrstufige Hormonbehandlung notwendig. Es gibt zwei gängige Therapie-Schemata. Beim sogenannten Agonisten-Protokoll (»langes Protokoll«) beginnt die Behandlung bereits im Vorzyklus, meist an ZT 20, mit der täglichen subkutanen oder nasalen Gabe eines GnRH-Agonisten wie Triptorelin oder Nafarelin. Diese sollen den Eisprung unterdrücken, bis die Follikel groß genug sind. GnRH-Agonisten werden normalerweise bis ZT 12 des Hauptzyklus eingesetzt. Sie binden mit hoher Affinität an die GnRH-Rezeptoren der Hypophyse. Anfangs erhöht sich die Rezeptordichte und die Produktion von FSH und LH steigt an (»Flare-up-Effekt«). Nach etwa sieben bis 14 Tagen kehrt sich der Effekt um. Die Rezeptoranzahl sinkt, da der Körper nicht mehr genug neue Rezeptoren produziert, um die abgebauten zu ersetzen. Diese Down-Regulation verhindert den Eisprung.

Parallel erfolgt ab ZT 2/3 bis etwa ZT 11 die tägliche Injektion von FSH oder FSH plus LH in hohen Dosen (150 bis 300 IE FSH oder FSH/LH im Verhältnis 2:1), um die Eizellreifung zu stimulieren. Sind die Follikel groß genug (Ultraschalluntersuchung), wird der Eisprung durch die Gabe des humanen Choriongonadotropin (hCG) ausgelöst. Es ähnelt strukturell dem LH, das physiologisch den Eisprung auslöst.

Antagonisten-Protokoll

Bevorzugt angewandt wird allerdings das Antagonisten-Protokoll, da sich unter anderem die Zeitspanne für die Injektionen verkürzt. Die Stimulation beginnt ab ZT 2/3 bis ZT 11 mit einem FSH- oder FSH/LH-Präparat. Zusätzlich wird ab ZT 6/7 bis etwa ZT 13 ein GnRH-Antagonist wie Cetrorelix oder Ganirelix injiziert. Diese Wirkstoffe blockieren die GnRH-Rezeptoren der Hypophyse und hemmen dadurch die LH-Produktion. Dies verhindert einen vorzeitigen Eisprung. Analog zum Agonisten-Protokoll wird der Eisprung bei ausreichender Follikelgröße mittels hCG ausgelöst.

Beide Therapieschemata können durch die initiale Unterdrückung des Eisprungs die Produktion des Schwangerschaftshormons Progesteron beeinträchtigen, das im natürlichen Zyklus im Gelbkörper produziert wird. Dieses ist jedoch essenziell, um die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vorzubereiten. Daher wird Progesteron sowohl beim Agonisten- als auch beim Antagonisten-Protokoll substituiert. Es ist in Kapselform (400 bis 800 mg täglich), als Vaginalgel (90 mg täglich) oder als subkutane Formulierung (25 mg) erhältlich. Progesteron wird bis ZT 28 und gegebenenfalls auch wenige Wochen darüber hinaus eingesetzt. 

Ob eine Hormontherapie, gegebenenfalls mit künstlicher Befruchtung, gelingt, ist letztlich auch ein wenig Glücksache. Für das Jahr 2022 registrierte das Deutsche IVF-Register bundesweit knapp 128.000 Kinderwunsch-Behandlungen. Knapp jede dritte führte zu einer Schwangerschaft.

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