Den Ton im Ohr leiser machen |
Bei chronischem Tinnitus gibt es laut der abgelaufenen, aber noch immer angewendeten S3-Leitlinie keine spezifische Arzneimitteltherapie. Die stärkste Empfehlung hat die kognitive Verhaltenstherapie. Zur Symptomlinderung kommen Ginkgo biloba, Melatonin, Zink oder Nicotinamid (Vitamin B3) infrage, »wobei es die beste Evidenz aufgrund der Studienlage für Ginkgo gibt«, sagte Waldfahrer. Alle Studien seien mit EGb 761® (Tebonin®) gemacht worden, sodass die Empfehlung nur für dieses Präparat gelte. Die Dosierung von zweimal täglich 120 mg sei am besten wirksam und die Einnahme solle über mindestens zwölf Wochen erfolgen.
Auch Dr. Ursula Hagedorn, Apothekerin und Weiterbildungsdozentin für PTA und Apotheker, wies auf die wichtige Unterscheidung zwischen verschiedenen Phytopharmaka hin. »Wir Apotheker sind Naturwissenschaftler, das heißt: Wir mögen Studien. Deshalb empfehlen wir diesen Spezialextrakt und kämpfen dafür, dass nicht irgendwelche Präparate aus dem Drogeriemarkt verwendet werden.« Neben der kompetenten Beratung zur Arzneimitteltherapie sieht sie auch »das Schüren von Optimismus« als wichtige Aufgabe der Apotheker in der Betreuung von Tinnitus-Patienten. Es sei wichtig, Wege aufzuzeigen, »wie man aus dieser Falle herauskommen kann«.
Das Video dieser Gesprächsrunde sowie viele weitere Beiträge der Expopharm Impuls sind ab dem 20. September bis Mitte Januar nach Registrierung unter www.expopharm-impuls.de abrufbar.