DEMIS-Portal oftmals noch nicht zugänglich |
»Um jetzt aber sämtliche Zugriffe der Apothekensysteme auf die TI über den Konnektor zu leiten, sind im lokalen Netzwerk entsprechende Umleitungen (Routing) einzurichten, bevor dieser dann die sichere Kommunikation mit der TI per VPN über das Internet vornimmt«, sagte Haas. Dazu wurde laut Haas von der Gematik ein fester Bereich von Internet-Adressen festgelegt, innerhalb dessen sich die verschiedenen Dienste der TI ansprechen lassen. Diese Einstellungen in den lokalen Netzwerken der Apotheken seien bereits vorgenommen worden. »Dies geschah auch insbesondere so frühzeitig, da vor einigen Wochen auch kurzfristig der Zertifikatsdienst des DAV in die TI und damit in diesen Internetadressenbereich umgezogen wurde.«
Mit dem DEMIS-Portal verhalte es sich ähnlich, da dieser Dienst ebenfalls nur über die TI erreichbar sein soll, so Haas. Allerdings besitzt DEMIS noch keine Internetadresse aus dem festgelegten Adressen-Bereich. Die Gematik hat zwar bereits angekündigt das DEMIS-Meldeportal auch bald mit einer solchen IP-Adresse aus dem TI-Bereich auszustatten. Dazu befindet sich die Gematik derzeit in der Umsetzung, kann aber noch kein konkretes Datum zum Start nennen, sagte eine Gematik-Sprecherin auf Nachfrage der PZ. Auch Haas ist diesbezüglich mit der Gematik im Gespräch.
Das Problem ist weiter, dass Haas aufgrund der bisherigen DEMIS-Pilotierung und der Tatsache, dass es sich mit dem Portal neben den schriftlichen Übermittlungen der Testergebnisse um eine digitale Alternative handelt, davon ausgegangen ist, diese Routen lediglich auf Anfrage weniger einrichten zu müssen. Da hier aber keine kurzfristige Umstellung zu erwarten sei und im Gegenzug die Infektionszahlen und damit auch der Bedarf an Covid-19- Schnelltests in Apotheken wieder steigt, müssen die beschriebenen Einstellungen flächendeckend vorgenommen werden, so Haas. »Wir werden zwar wie gewohnt, unsere Kunden dabei unterstützen, aber wir brauchen auch hier Zeit, das flächendeckend einzurichten. Falls uns jetzt nicht kurzfristig die Gematik mit einer Alternative unterstützt, darf aber davon ausgegangen werden, dass in einem Zeitraum von zwei bis drei Wochen eine flächendeckende Einrichtung stattfinden kann«, betonte er.
Auch Noventi erklärte gegenüber der PZ, dass sie aufgrund der Problematik im Dialog mit ihren Kunden stehe und an einer Lösung arbeitet, um »schnellstmöglich hier unsere Kunden zu unterstützen«. Der Dienstleister Pharmatechnik ist optimistischer und geht davon aus, dass Apotheken ab dieser Woche über die TI auf das DEMIS-Portal zugreifen können. CGM Lauer blieb auf Nachfrage der PZ etwas vage und erklärte lediglich, dass sie das Verfahren in den kommenden Wochen weiter intensiv beobachten werden, um einen reibungslosen Ablauf zu unterstützen. Zudem habe CGM Lauer keine Anfrage der Gematik »bezüglich einer betreuten DEMIS Pilotierung vorliegen«.
Es bleibt die Frage, warum das Portal nicht von Anfang an direkt im TI-Bereich angesiedelt wurde. Auf eine entsprechende Nachfrage bei der Gematik hieß es dazu lediglich: »Die noch recht neue Option, eine IP-Adresse aus dem TI-Bereich zu verwenden, konnte beim Start des DEMIS-Meldeportals nicht mehr berücksichtigt werden.« Dies soll aber »in den kommenden Wochen« auch über diesen Weg zugänglich gemacht werden.
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