Das sind die Positionen der ABDA zur Bundestagswahl |
Die Versorgungsstruktur einer inhabergeführten Apotheken hat sich bewährt und in der Pandemie zudem als Krisenfestigkeit bewiesen, hebt die ABDA in ihrem Positionspapier hervor. / Foto: Imago/Ralph Peters
Wie sicher, verantwortungsbewusst und effektiv die inhabergeführte Apotheke die Bevölkerung mit Arzneimitteln versorgen kann, hat spätestens die Pandemie deutlich gemacht, wie die ABDA im Vorwort zu ihrem Papier zur Bundestagswahl 2021 hervorhebt, in dem sie ihre drei Kernpositionen zusammengefasst hat. Die Apotheke vor Ort muss »jetzt konsequent durch entsprechende politische Rahmenbedingungen stabilisiert, gesichert und gestärkt werden«, heißt es.
Damit sich die Offizinen »zukunftsorientiert weiterentwickeln« und gleichzeitig die Arzneimittel- und Medizinprodukteversorgung sowie ihre niedrigschwelligen Strukturen aufrechterhalten können, ist aus Sicht der ABDA »auch die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Apotheken« nötig. Mit Blick auf die Verlässlichkeit warnt sie allerdings davor, an den derzeitigen Regeln zum Fremd- und Mehrbesitzverbot, der freien Apothekenwahl sowie den einheitlichen Abgabepreisen zu rütteln. Und lehnt vor diesem Hintergrund auch etwaige europäische Bestrebungen ab, die Gesundheitssysteme der Mitgliedstaaten zu vereinheitlichen.
Der zweite entscheidende Punkt für die Bundesvereinigung ist, dass Arzneimittel als »beratungsbedürftige Güter« wahrgenommen werden, die im Umgang »eine besondere Ausbildung sowie Vorsicht, Empathie und Information erfordern«. Diese Haltung vermisst sie nämlich etwa bei wirtschaftlich orientierten Gesundheitsplattformen im Netz sowie beim Versandhandel und hat Sorge, das E-Rezept könnte die Situation noch verschärfen. Daher wünscht sich die ABDA von der neuen Bundesregierung, dass sie sich auf Leistung und Qualität fokussiert und im Gegenzug umsatzorientierte Kapitalgesellschaften und Vertriebskonzepte ausbremst.
Und zuletzt hebt die ABDA die Bedeutung der Apotheke vor Ort für die Gesellschaft hervor. Wenn es um Gesundheitsfragen gehe, komme ihr auch eine soziale Funktion zu. Die Offizien sehen es demnach als ihre Aufgabe an, »Menschen bei der Nutzung digitaler Instrumente wie dem E-Rezept oder der E-Patientenakte kompetent zu unterstützen«. Das »moderne Gesicht der Apotheke vor Ort« ist in den Augen der Standesvertretung die Verbindung aus Präsenz vor Ort und digitalen Angeboten. Aber trotzdem soll die inhabergeführte Apotheke in Zukunft bei allen digital gestützten Interaktionen stets ein »sicherer Hafen« bleiben, bei dem sich Patienten »empathisch versorgt« fühlen und »ihre Daten in guten Händen« wissen.
Das vollständige Positionspapier finden Sie auf der Website der ABDA.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.