Das macht SARS-CoV-2 aus |
Hermann Wätzig |
03.06.2020 09:00 Uhr |
Anhand der Erfahrungen mit SARS-CoV-1 konnten für das aktuelle Pandemievirus erfolgreiche Hygienekonzepte und Vorbeugemaßnahmen abgeleitet werden und es ist möglich, SARS-CoV-1-Daten als Referenz und Ausgangspunkt für Untersuchungen von SARS-CoV-2 und für die Impfstoffentwicklung zu verwenden. Ein unbewerteter Wissenstransfer von SARS-CoV-1 zu SARS-CoV-2 kann aber nicht empfohlen werden.
Die Stabilität des Gesamtvirus und von SARS-Virus-artigen Partikeln während nachgeschalteter Prozesse, zum Beispiel Ernte aus Zellkulturen, Reinigung, und Inaktivierung, wird in der wissenschaftlichen Literatur noch nicht umfassend behandelt. Auch zu Formulierungen liegen zurzeit nur begrenzte Informationen vor. Die Qualitätsstrategien für Impfstoffe müssen noch festgelegt werden, aber die dazu notwendigen Methoden können von bereits existierenden Untersuchungen über SARS-CoV-1 abgeleitet werden. Mehr Forschungsarbeit ist notwendig, es zeigt sich jedoch bisher, dass Standardvorgehensweisen zur Probenvorbereitung und Formulierung inklusive Einsatz von Adjuvanzien auch für SARS-CoV-2 angewandt werden können (»Electrophoresis«, DOI: 10.1002/elps.202000121). Wenigstens in dieser Hinsicht scheint SARS-CoV-2 ein Durchschnittsvirus zu sein.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.