Das AMNOG wirkt |
In der frühen Nutzenbewertung nehmen der Gemeinsame Bundesausschuss und das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen neue Arzneimittel genau unter die Lupe. Das scheint den Krankenkassen massiv beim Sparen zu helfen. / Foto: Shutterstock/In Tune
Der Auswertung zufolge steigen die durch Erstattungsbeträge generierten Einsparungen pro Jahr im zweistelligen Prozentbereich. 2013 hatte die Summe noch bei 144 Millionen Euro gelegen, im Jahr 2016 waren es bereits rund 1,15 Milliarden Euro. Mit etwa 2,3 Milliarden Euro verdoppelte sich dieser Betrag sogar zum Jahr 2018. Der Trend setzt sich offenbar fort: Im ersten Halbjahr 2019 sparten die Kassen knapp 1,5 Milliarden Euro und damit schon fast so viel wie im Gesamtjahr 2017 (1,57 Milliarden Euro).
Im Jahr 2018 zeichneten laut IQVIA fünf Arzneigruppen für 60 Prozent der Kostenreduktion verantwortlich: Auf Platz eins rangieren demnach die antineoplastischen Proteinkinasehemmer (386 Millionen Euro), gefolgt von Medikamenten zur Behandlung von MS-Patienten (332 Millionen Euro). Platz drei belegen die DDP-IV-Inhibitoren aus der Klasse der Antidiabetika (251 Millionen Euro). Die Top fünf komplettieren monoklonale Antikörper (228 Millionen Euro) und direkte Faktor-Xa-Hemmer (180 Millionen Euro).
Zwischen August 2018 und Juli 2019 zählten lediglich 3 Prozent der an gesetzlich Versicherte abgegebenen Packungen zu den sogenannten AMNOG-Präparaten. Diese machten jedoch mehr als ein Fünftel des gesamten Umsatzes aus (22 Prozent). Der Anteil von Biopharmazeutika an der Gesamtzahl der Arzneimittelpackungen, die eine frühe Nutzenbewertung nach dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) durchlaufen hatten, lag im selben Zeitraum bei rund 9 Prozent. Knapp 28 Prozent des Umsatzes mit AMNOG-Präparaten entfielen auf diese Substanzklasse.