Covid-19-Impfstoffe gescheitert, doch Wirkstoffe lassen hoffen |
Daniela Hüttemann |
26.01.2021 11:18 Uhr |
Gemeinhin wird angenommen, dass der Einsatz antiviraler Wirkstoffe in der Frühphase der Erkrankung am aussichtsreichsten ist, während er bei schwer kranken Patienten eher keinen Benefit mehr hat. Denn im fortgeschrittenen Verlauf dominieren überschießende Immunreaktionen. Hier soll MSDs anderer Kandidat MK-7110 (früher CD24Fc) als Immunmodulator eingreifen. Dabei handelt es sich um ein rekombinantes Fusionsprotein, das laut Unternehmen einen neuen Wirkmechanismus hat. Es soll einen Checkpoint in einem Signalweg der angeborenen Immunabwehr adressieren, der bislang noch nicht therapeutisch genutzt wird.
Wie das ursprüngliche Kürzel CD24Fc andeutet, handelt es sich um Regionen des CD24, verbunden mit der Fc-Region des humanen Immunglobulins IgG1. CD24 ist ein sogenanntes Zell-Adhäsions-Molekül, das menschliche B-Lymphozyten und Neuroblasten auf ihrer Oberfläche aufweisen.
MSD führt bereits eine Phase-III-Studie durch, deren vollständige Ergebnisse ebenfalls noch in diesem Quartal vorliegen sollen. Zwischenergebnisse haben laut MSD eine Risikoreduktion der Mortalität und des respiratorischen Versagens um 50 Prozent gezeigt bei Patienten mit moderatem bis schwerem Covid-19. Für MK-7110 habe MSD bereits eine Vereinbarung mit der US-Regierung für den Ausbau der Produktion.
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