Neue Studiendaten zur Wirksamkeit veröffentlicht |
Weitere Daten aus der Phase-III-Studie Move-Out mit Molnupiravir wurden veröffentlicht. / Foto: Fotolia/visivasnc
In der Phase-III-Studie Move-Out wurden nicht hospitalisierte erwachsene Patienten mit leichtem bis mittelschwerem Covid-19, die ein Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, mit Molnupiravir oder Placebo behandelt. Die Zwischenergebnisse hatten vor einigen Wochen gezeigt, dass das relative Risiko für eine Krankenhauseinweisung oder Tod innerhalb der folgenden 29 Tage durch die Gabe von Molnupiravir gegenüber Placebo um die Hälfte reduziert werden konnte. Während 7,3 Prozent der Patienten (28 von 385) unter Molnupiravir-Therapie hospitalisiert wurden oder starben, waren es unter Placebo 14,1 Prozent (53 von 377).
Nun informiert MSD über neue Zahlen, die alle mehr als 1400 Teilnehmer der Studie umfassen. In dieser Gruppe reduzierte Molnupiravir das Risiko eines Krankenhausaufenthalts oder des Todes von 9,7 Prozent in der Placebo-Gruppe (68/699) auf 6,8 Prozent (48/709) in der Molnupiravir-Gruppe, was einer absoluten Risikoreduktion von 3,0 Prozentpunkten entspricht und einer relativen Risikoreduktion von 30 Prozent. Neun Todesfälle wurden in der Placebo- und einer in der Molnupiravir-Gruppe gemeldet.
Für das oral bioverfügbare Molnupiravir-haltige Präparat Lagevrio® liegt in Großbritannien bereits eine Zulassung vor; die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit den Antrag auf Marktzulassung. Der Wirkstoff ist ein Ribonukleosid-Analogon, das als falscher Baustein bei der Virusreplikation eingebaut wird und diese hemmt. Er ist neben dem Wirkstoff PF-07321332 (Paxlovid™) von der Firma Pfizer ein heißer Kandidat für die orale Covid-19-Therapie.
Eine Zwischenanalyse der EPIC-HR-Studie zeigte kürzlich, dass die Kombination aus PF-07321332 und Ritonavir bei Covid-19-Patienten mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen um 89 Prozent gegenüber Placebo senkt. Auch hier gilt es noch endgültige Ergebnisse abzuwarten. Die EMA hat angekündigt, verfügbare Daten bereits jetzt zu überprüfen. Das könnte für nationale Behörden hilfreich sein, falls diese das Medikament bereits vor der Zulassung zum Beispiel im Rahmen von Notfallsituationen einsetzen wollen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.