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Studie aus Leipzig

Corona hat Wohlbefinden vieler Menschen negativ beeinflusst

Die Ergebnisse überraschen nicht: Die Coronavirus-Pandemie hat laut einer Studie von Psychologen der Universität Leipzig das subjektive Wohlbefinden vieler Menschen negativ beeinflusst. Sie raten zu einem konstruktiven Umgang mit der Situation.
PZ/dpa
29.07.2020  11:00 Uhr

Für die Studie waren 979 Menschen im Zeitraum zwischen Dezember 2019 und Mai 2020 befragt worden. Die Forscher unter Leitung von Professor Dr. Hannes Zacher stellten fest, dass im frühen Stadium der Pandemie zwischen März und Mai die Lebenszufriedenheit und das Erleben positiver Gefühle auf einer Skala von 1 bis 7 im Schnitt um etwa 0,2 Punkte abnahmen. Überraschend sei es während dieser Phase aber auch zu einer leichten Abnahme im Erleben negativer Gefühle wie Ärger und Angst gekommen. Die Forscher haben die Ergebnisse ihrer Studie im Fachjournal »American Psychologist« veröffentlicht.

»Personen, die die Corona-Pandemie als Herausforderung und die Folgen der Pandemie als kontrollierbar bewerteten, wiesen generell ein höheres subjektives Wohlbefinden auf«, hieß es. Gleiches gelte für Menschen, die Probleme aktiv gelöst, die positiven Seiten der Krise gesehen und soziale Unterstützung erfahren haben: »Wer dagegen die Krise als Bedrohung wahrgenommen, sie verleugnet oder sich selbst für die Folgen der Krise beschuldigt hat, fühlte sich weniger gut. Das galt auch für Personen, die versucht haben, die Krise mit Alkohol oder Drogen zu bewältigen.«

»Psychologen können die Ergebnisse nutzen, indem sie dazu beitragen, die allgemeinen Fähigkeiten ihrer Klienten zu erhöhen, in Krisenzeiten konstruktive Bewertungen vorzunehmen und erfolgreiche Bewältigungsstrategien zu nutzen«, rät Zacher. Die Studie soll über 18 Monate weiterlaufen, finanziert von der Volkswagen-Stiftung. Dabei soll vor allem untersucht werden, wie sich die Pandemie auf Veränderungen in der Arbeitswelt sowie auf die Entwicklung der physischen und psychischen Gesundheit auswirkt.

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