Container-Apotheke in Leverkusen in Betrieb |
Seit 1885 gibt es die Adler-Apotheke in Leverkusen, doch sind Räume und Mobiliar durch das Hochwasser komplett zerstört. Auf dem Parkplatz geht der Betrieb nun in einem Container weiter. / Foto: Pharmatechnik
Mitte Juli war unter anderem der Leverkusener Stadtteil Schlebusch vom Hochwasser betroffen. Durch diesen fließt die Dhünn, ein Zufluss der Wupper, der im Bergischen Land entspringt. Auch die nahe gelegene Fußgängerzone des Stadtteils wurde geflutet – und mit ihm die beiden Apotheken der Familie Klinkenberg. »Plötzlich war da überall Wasser in der Fußgängerzone. Auf jeden Fall war es über einen Meter hoch«, berichtet Jana Klinkenberg in einer Pressemitteilung von Pharmatechnik. Es sei alles sehr schnell gegangen. Der Keller mit den Laborgeräten, die gerade neu angeschafften Lagersysteme und auch der Server seien innerhalb einer Viertelstunde geflutet gewesen. Das Apothekenteam konnte lediglich einen Teil der Medikamente und einige Rezepte retten. Das antike Mobiliar der Apotheken dagegen sei komplett zerstört worden, die Räume seien derzeit unbenutzbar.
Mit etwa 40 Helfern seien beide Apotheken leergeräumt worden und müssten nun kernsaniert werden. Um die Arzneimittelversorgung der Region sicherzustellen, bat die Apothekerfamilie ihre Dienstleister um Mithilfe. Der Apothekeneinrichter Wiemer organisierte einen passenden Container, der nun auf dem Parkplatz der Adler-Apotheke steht. Die technische Komplettausrüstung übernahm Softwareanbieter Pharmatechnik, von der EDV-Anlage über Drucker, Fax, Kopierer, Telefon bis zum Rezeptscanner. »Wir wurden innerhalb weniger Tage mit Inventurgeräten versorgt und auch die Festplatte des Servers, der untergegangen war, konnte von Pharmatechnik gerettet werden«, so Jana Klinkenberg. Ihre Schwester Kaja Klinkenberg ergänzt: »Wir können technisch so arbeiten wie vorher. Sogar die Telematikinfrastruktur ist erreichbar.« Die Familie freut sich, wieder für ihre Kunden da sein zu können und bedankt sich für die Hilfe.
Vom Hochwasser betroffene Apotheken können sich an ihre Kammern, Verbände, Dienstleister oder auch die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen wenden. Letztere bietet ihre Expertise aus Katastropheneinsätzen im Ausland an und berät unter anderem bei der Einrichtung von Container-Apotheken.