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Schutzmasken-Verordnung

BMG: Masken müssen nicht verschickt werden

Am heutigen Mittwoch erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass ein Versand bezüglich der Schutzmasken ab Januar möglich ist. Laut Bundesgesundheitsministerium müssen die Masken allerdings nicht verschickt werden. Vielmehr würden sie weiterhin über Apotheken abgegeben. Lediglich die Bezugsscheine würden definitiv versendet.
dpa
PZ
16.12.2020  16:12 Uhr

Eine Äußerung der Bundeskanzlerin am heutigen Mittwochnachmittag im Bundestag hat im Apothekerlager für Verwirrung gesorgt. Die vom Bund finanzierten FFP2-Masken für Menschen aus Coronavirus-Risikogruppen sollten nach Angaben von Merkel im neuen Jahr auch zugeschickt werden - um Schlangen beim Abholen in Apotheken zu vermeiden. Auf eine Frage der FDP, ob ein Versand angesichts der hohen Coronavirus-Infektionszahlen nicht besser gewesen wäre, sagte Merkel: »Das wird in einem zweiten Schritt auch geschehen.«

Das Bundesgesundheitsministerium hat diese Äußerung nunmehr konkretisiert. Gegenüber der PZ erklärte ein Sprecher: »Die Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung wird nicht geändert! Es bleibt dabei, dass die Apotheken auch im kommenden Jahr eine begrenzte Zahl von FFP2-Masken an über 60jährige, sowie an Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikoschwangerschaften ausgeben. Verschickt werden müssen die Masken nicht. Vielmehr verschicken die Krankenkassen die Berechtigungsscheine.«

Verordnung ermöglicht Versand ab dem 6. Januar

Demnach können die Masken ab dem 6. Januar auch über EU-Versandapotheken verschickt werden – so steht es in der Begründung der Verordnung. Die PZ hatte bereits darüber berichtet, dass die erste Abgabewelle im Dezember ausschließlich über die Apotherken läuft. Nach der ersten Januarwoche soll es dann aber möglich sein, dass die Patienten die Bezugsscheine ihrer Krankenversicherungen auch an EU-Versandhändler schicken. Das ist in der Verordnung ausdrücklich so erwähnt.

Merkel erklärte am heutigen Mittwoch im Bundestag aber auch, dass die Abgabe von zunächst drei kostenlosen Masken in den Apotheken - mit Ausnahmen - im Großen und Ganzen gut geklappt habe. Viele Apotheken verzeichneten jedoch einen großen Ansturm. »Wir standen vor der Frage, vor Weihnachten nichts zu tun oder dies zu tun«, erläuterte Merkel. Der vorgesehene Rest der Masken solle im Januar dann auch anderweitig verteilt werden. Als Schutz für Menschen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe hat der Bund die Ausgabe der Masken für diesen Winter beschlossen - das sind bis zu 27 Millionen Menschen. Im ersten Schritt können über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen. Im zweiten Schritt können diese Menschen ab 1. Januar weitere zwölf Masken erhalten. Dafür sollen sie von der Krankenkasse Coupons für zweimal je sechs Masken bekommen - vorgesehen ist ein Eigenanteil von je 2 Euro für je sechs Masken. FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der ein- oder ausgeatmeten Atemluft, sie bieten aber auch keinen 100-prozentigen Schutz. Den Bund kostet die Aktion rund 2,5 Milliarden Euro. Über die Details der Verordnung hatte die PZ bereits berichtet.

Kritik an der Maskenverteilung 

FDP-Vize Wolfgang Kubicki zweifelt am Sinn der FFP2-Maskenverteilung an Risikogruppen. »Leider klingt es wie Realsatire, wenn (Gesundheitsminister) Jens Spahn die vulnerablen Gruppen jetzt aufruft, in den Apotheken ihre drei FFP2-Masken abzuholen, während das Land in den harten Lockdown geht«, sagte Kubicki den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Dienstag. »Die von der Kanzlerin gewollte Kontaktbeschränkung wird damit von ihrem eigenen Minister ad absurdum geführt.«

Viele ältere Menschen auf dem Land würden, um in die Apotheke zu kommen, auch noch die Kontakte weiter erhöhen, weil sie in den Bus oder ins Taxi steigen müssten. »Viel sinnvoller wäre es gewesen, hätten die Krankenkassen statt der fälschungssicheren Coupons gleich mehrere FFP2-Masken per Post an die Menschen verschickt.«

Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg kritisierte das Vorhaben und forderte gegenüber der PZ: »Es ist grotesk: Per Lockdown soll verhindert werden,  dass Menschen in die Stadt gehen. Aber gerade die besonders gefährdeten Gruppen sollen in die Stadt gehen, um ihre Masken abzuholen. So ein Unsinn. Die Masken müssen den Menschen nach Hause geschickt werden.«

In Österreich ist ein solches Vorhaben geplant. Dort sollen Risikopatienten und Senioren auch mit Atemschutzmasken versorgt werden, allerdings werden diese gleich per Post verschickt.

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Hinweis der Redaktion: Wir haben den Text mit den Äußerungen des BMG-Pressesprechers angereichert und erneut veröffentlicht. (Stand: 17:30)

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