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E-Rezept-Summit

Bisher keine Retaxationen bei der E-Rezept-Abrechnung

Gematik-Angaben zufolge könnten schon Ende des Monats die ersten 30.000 E-Rezepte den kompletten Verordnungs- und Abrechnungsweg vollzogen haben. Bei alles bisher vollständig abgerechneten digitalen Verordnungen habe es bislang keine Retaxationen geben. Das ging aus einem Gematik-Vortrag auf dem heutigen E-Rezept-Summit hervor.
Svea Türschmann
21.06.2022  17:55 Uhr
Bisher keine Retaxationen bei der E-Rezept-Abrechnung

Vor etwa einem Jahr am 1. Juli 2021 startete die erste Testphase des E-Rezeptes – damals noch ausschließlich in der Testregion Berlin-Brandenburg. Heute ist der richtige, bundesweite Roll-Out in greifbarer Nähe. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen fand am heutigen Dienstag der bereits dritte E-Rezept-Summit statt. Dedr Direkt-Abrechner Scanacs und das WIG2 Institut richteten die Veranstaltung aus.

Testphase soll im August offiziell für beendet erklärt werden

Gleich zu Beginn der Veranstaltung kündigte Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der Gematik, in seinem Grußwort an, dass mittlerweile mehr als 30.000 E-Rezepte verordnet worden seien und man davon ausgehe, dass diese Ende Juni auch abgerechnet seien. Hannes Neumann, Produktmanager für das E-Rezept bei der Gematik, ergänzte in seinem Update, dass sich bereits über 27.000 Rezepte in der Abrechnung befänden oder bereits abgerechnet seien, wobei es bisher noch zu keinen Retaxationen gekommen sei.

Im August soll die Testphase dann durch einen weiteren Gesellschafterbeschluss offiziell für beendet erklärt werden. Im September müssen dann bereits alle Apotheken verpflichtend E-Rezept-ready sein. Neumann freute sich über dies »klare Bekenntnis des DAVs und der ABDA zum E-Rezept«. Währenddessen starten die Ärzte ab September erst stufenweise – in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein werden Praxen in die Testphase einsteigen. Bisher ist noch nicht bekannt, welche Bundesländer beziehungsweise KV-Regionen dann im zweiten Schritt des Roll-Outs ab Dezember 2022 folgen sollen. Neumann kündigte lediglich an, dass dies innerhalb der nächsten Monate beschlossen werden soll.

»Eine moderne, sehr schöne, angenehme Versorgung«

Unter dem Titel »Das E-Rezept im Alltag« tauschten sich anschließend Patientenvertreter, Leistungserbringer als auch Abrechendienstleister und Softwareentwickler über ihre bisherigen Erfahrungen aus der Testphase aus. »Wenn es klappt, dann ist es eine moderne, sehr schöne, angenehme Versorgung«, beschrieb beispielsweise der Mediziner Thomas Lipp vom Hartmannbund die Eindrücke aus seiner Praxis. Patienten müssten für ein Rezept nicht extra in die Praxis kommen und in Kombination mit der Telemedizin könne er teilweise auch Patienten versorgen, die sonst einen weiten Weg auf sich nehmen müssten, der nicht immer notwendig sei.

Im Gegensatz dazu habe Stephan Torke, Inhaber der Grund Apotheke im Freital, noch kein echtes E-Rezept in seiner Apotheke gesehen. Dennoch seien sie unter anderem dank Schulungen der Softwarehersteller offiziell E-Rezept-ready. Er forderte, wie einige andere Vertreter auch, dass nun auch zügig alle anderen Rezepte beispielsweise für Hilfsmittel digitalisiert werden müssten.

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