Bionorica verkauft Cannabis-Geschäft |
Kerstin A. Gräfe |
02.05.2019 14:58 Uhr |
Firmenchef Professor Michael A. Popp hat mit dem Käufer eine langfristige Forschungskooperation vereinbart. / Foto: Bionorica SE
Strategisches Ziel sei der schnelle und konsequente Auf- und Ausbau der internationalen Märkte, um den Bedürfnissen einer immer größer werdenden Zahl von Patienten gerecht zu werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Phytoherstellers aus dem oberpfälzischem Neumarkt. Bionorica werde Canopy Growth dabei in Zukunft unterstützen. Beide Seiten sehen in der weiteren klinischen Erforschung der Cannabispflanze und ihrer Inhaltsstoffe große Chancen. Dazu wurde eine langfristige Forschungskooperation zwischen Bionorica und Canopy Growth vereinbart.
Ausschlaggebend für die Zusammenarbeit sei das grundlegende gemeinsame Verständnis einer evidenzbasierten Cannabismedizin und deren intensiver Weiterentwicklung auf höchstem pharmazeutischem Standard. Professor Michael A. Popp, Inhaber und CEO von Bionorica, sieht in der Forschungspartnerschaft die Gelegenheit, seine Vision weiter zu verfolgen. Ziel sei es, vielfältige neue Therapieangebote für schwerkranke Patienten auf Basis eines breiten klinischen Forschungsprogramms zu entwickeln.
»Zum einen wird Canopy Growth als eines der weltweit dynamischsten Unternehmen der Branche das von uns Erreichte in kongenialer Weise ausbauen. Zum anderen werden wir den dadurch erreichten Mittelzufluss dafür verwenden, unser erfolgreiches und klar fokussiertes Kerngeschäft mit Hochdruck weiter zu entwickeln«, so Popp. Mit Canopy Growth habe man einen Käufer gefunden, der den Anspruch an eine evidenzbasierte Cannabismedizin und den damit verbundenen nachhaltigen Forschungsansatz erfüllt – eines der Kernversprechen der Marke Bionorica.
Das Cannabis-Geschäft von Bionorica wurde von der 2014 gegründeten C3 Cannabinoid Compound Company GmbH (C3) betrieben. C3 erzielte im vergangenen Jahr weltweit mit Cannabinoiden rund 27 Millionen Euro Umsatz, wovon etwa 22 Millionen Euro auf Dronabinol und rund 5 Millionen Euro auf Cannabidiol entfielen. In Neumarkt rechnet man damit, dass der C3-Umsatz mit Cannabinoiden im Jahr 2019 global auf rund 43 Millionen Euro ansteigt. Allein in Deutschland kämen 800.000 Patienten für eine Therapie mit Tetrahydrocannabinol-basierten Wirkstoffen infrage.