BfArM erhöht Cannabis-Preise |
Jennifer Evans |
08.06.2023 14:00 Uhr |
Weil die Arztpraxen hierzulande verstärkt Rezepte für medizinisches Cannabis mit hohem THC-Gehalt ausstellten, hebt das BfArM den Verkaufspreis an. / Foto: Fotolia/Michael
Ein Gramm Cannabis aus deutschem Anbau kostet ab dem 1. Juli 2023 nun 5,80 Euro. Das teilte das BfArM mit. Bis dahin lag der Preis, der auf einer EU-weiten Mischkalkulation aller Sorten und Anbaubetriebe basiert, bei 4,30 Euro.
Als Grund für die Preiserhöhung nennt das Bundesinstitut das veränderte Verordnungsverhalten der Ärzte. Die Mediziner haben nämlich zuletzt vor allem Rezept für Cannabissorten mit einem hohen THC-Gehalt ausgestellt. Was gleichzeitig bedeutet, die Nachfrage der Apotheken für Sorten mit einem geringerem THC-Gehalt war gesunken.
Derzeit dürfen hierzulande drei Unternehmen Medizinalhanf für die Cannabisagentur beim BfArM anbauen, der von dort dann seit 2021 auch einheitlich vertrieben wird. Weil es aber verstärkt Cannabis-Rezepte für Sorten mit einem höheren THC-Gehalt gegeben hatte, hat das BfArM nach eigenen Angaben den Anbau bereits angepasst.
Insgesamt liegt die Anbaumenge von medizinischem Cannabis gemäß BfArM-Auftrag bei 10.400 Kilogramm und verteilt sich auf vier Jahre mit jeweils 2.600 Kilogramm. Jedoch deckt die Menge den Bedarf hierzulande derzeit nicht. Daher weist das BfArM noch einmal darauf hin, dass medizinisches Cannabis aus Deutschland aktuell nur zusätzlich zur Versorgung beitragen kann. Der Import ist weiterhin möglich, wird allerdings nicht von der Cannabisagentur gesteuert. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr sind laut ABDA-Daten fast 15.000 Kilogramm Medizinalhanf in den deutschen Apotheken gelandet.