Beste Lösung: Rx-Versandverbot |
Brigitte M. Gensthaler |
03.05.2019 23:04 Uhr |
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml kämpft weiter für das Rx-Versandverbot. / Foto: PZ/Alois Mueller
Huml sieht die Vorort-Gesundheitsversorgung der Menschen als gemeinsame Aufgabe, zu der Apotheker, Ärzte, viele Gesundheitsberufe und die Krankenkassen beitragen. »Die Versorgung vor Ort ist mir ein ganz wichtiges Anliegen.« Daher bekenne sie sich ausdrücklich zur Stärkung der Präsenz-Apotheken, die eine flächendeckende Arzneimittelversorgung sicherstellen. »Das halte ich für unverzichtbar!«
Apotheker bräuchten eine auskömmliche Vergütung und Chancengleichheit im Wettbewerb, auch überregional. Diese sei derzeit nicht gegeben. Sie verstehe daher die Forderung der Apotheker nach Gleichpreisigkeit der rezeptpflichtigen Arzneimittel auch für ausländische Versender. Dabei müsse Rechtsklarheit herrschen. Sie habe »Bauchschmerzen« bei dem Vorschlag, die Gleichpreisigkeit ins SGBV zu verlagern. Die Streichung des §78 Absatz 1 Satz 4 Arzneimittelgesetz (AMG) sei keine Ideallösung, sagte Huml. Sie habe sich einen Koalitionsvertrag-konformen Weg gewünscht. »Das Rx-Versandhandelsverbot ist die 1A-Lösung.«
Huml verwies in Bamberg klar darauf, dass sie die Möglichkeiten einer Landesministerin auf allen Ebenen gut und immer erfolgreich ausgeschöpft habe. Jetzt sollten die Apotheker gut prüfen, ob der Lösungsvorschlag im Referentenentwurf auf Dauer günstig sei. Benkert hatte eine klare Antwort: »Der Referentenentwurf taugt nicht dazu, die Gleichpreisigkeit wiederherzustellen, wenn §78 Absatz 1 Satz 4 gestrichen wird.«