Bessere Chancen bei gutem Vitamin-D-Status |
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Ein guter Vitamin-D-Status, definiert durch mindestens 30 ng/ml 25-Hydroxyvitamin D3 (Vitamin D3/Calcidiol), war zudem mit niedrigeren Entzündungswerten verbunden. Dies berichteten Forscher um Studienleiter Prof. Dr. Michael F. Holick vergangene Woche im Fachjournal »PLoS ONE«.
Bei Covid-19-Patienten, die älter als 40 Jahre waren, fanden die Wissenschaftler einen starken Zusammenhang zwischen ausreichend Vitamin D im Blut und der Sterberate: Erkrankte mit guten Werten verstarben zu 52 Prozent seltener an der Infektion als Patienten mit unzureichenden Vitamin-D-Werten. Zwar handelt es sich um eine Assoziation und Kausalität kann die Studie nicht beweisen. Trotzdem ist Studienleiter Holick, dessen Forschungsschwerpunkt auf Vitamin D liegt, überzeugt: »Diese Studie liefert direkte Hinweise dafür, dass eine ausreichende Vitamin-D-Konzentration Komplikationen bei Covid-19 verringern kann – einschließlich des gefürchteten Zytokinsturms, bei dem zu viele Immun-Botenstoffe ins Blut abgegeben werden.«
Der Arzt und Biochemiker hatte zuvor schon eine Studie zu Vitamin D und dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 veröffentlicht: Dabei zeigte sich, dass das Erkrankungsrisiko bei genügend Vitamin D um bis zu 54 Prozent niedriger sein kann. Er ist der Meinung, dass ein guter Vitamin-D-Status nicht nur beim Coronavirus von Vorteil ist, sondern auch bei anderen durch Viren ausgelösten Atemwegserkrankungen, einschließlich der Grippe.
Insbesondere im Winter kann es zu einem Vitamin-D-Mangel kommen, weil der Körper Sonnenlicht benötigt, um Vitamin D herzustellen. Dem lässt sich durch Aufenthalt im Freien und eine Vitamin-D-reiche Ernährung entgegenwirken. Wenn dies nicht ausreicht, empfiehlt Holick, in Rücksprache mit dem Arzt Vitamin-D-Präparate einzunehmen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.