Beratung zum Rauchstopp |
Carolin Lang |
17.06.2022 09:00 Uhr |
Ein Rauchstopp lohnt sich immer – egal wie alt man ist, wie lange oder wie viel man bereits geraucht hat. Schon kurze Zeit nach der letzten Zigarette zeigen sich positive Effekte: Nach etwa 20 Minuten normalisieren sich Puls und Blutdruck, nach etwa zwölf Stunden verbessert sich die Sauerstoffversorgung des Körpers und nach wenigen Wochen bis Monaten die Lungenfunktion. Über die Jahre sinkt das Risiko für Krebs und kardiovaskuläre Erkrankungen: Nach zehn rauchfreien Jahren ist das Lungenkrebsrisiko etwa halb so groß wie bei einem Raucher; nach 15 Jahren gleicht das KHK-Risiko etwa dem eines lebenslangen Nichtrauchers.
Damit der Rauchstopp gelingt, braucht es vor allem den festen Willen, das Rauchen dauerhaft aufzugeben. Verhaltenstherapeutische Programme können dabei nachweislich unterstützen. Dabei geht es unter anderem darum, neue Verhaltensweisen zu entwickeln, die alte ersetzen. Denn Rauchen führt zu starker Gewohnheitsbildung. Auch niederschwellige Angebote wie Kurz- und Telefonberatung sowie internetbasierte und mobile Selbsthilfeprogramme haben sich als hilfreich erwiesen.
Die medikamentöse Behandlung zielt hingegen darauf ab, Entzugssymptome entwöhnungswilliger Raucher zu lindern. Im Rahmen der Selbstmedikation steht dazu die Nikotinersatztherapie (NET) zur Verfügung. Zugelassen zur Tabakentwöhnung sind außerdem die verschreibungspflichtigen Wirkstoffe Bupropion, Vareniclin und seit Dezember 2020 hierzulande auch Cytisin. »Kinder, Jugendliche und Schwangere sollten keine Medikamente zur Unterstützung des Rauchstopps einnehmen«, heißt es dazu in der aktuellen S3-Leitlinie »Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung«. Nur in genau spezifizierten Ausnahmefällen könne Nikotinersatz eingesetzt werden. Eine Empfehlung für den Einsatz von E-Zigaretten für den Rauchstopp spricht die Leitliniengruppe nicht aus.