Unterstützung beim Rauchstopp |
Mit dem Rauchen aufzuhören, zählt häufig zu den guten Vorsätzen im neuen Jahr. Rezeptfreie Arzneimittel mit Nikotin können die körperlichen Entzugssymptome abmildern. / Foto: Fotolia/Knut Wiarda
Einfach nicht mehr zu rauchen, ist für viele leichter gesagt als getan, auch wenn der Wille zum Rauchstopp definitiv vorhanden ist. Ein Grund: Die Abhängigkeit kann auf zweierlei Weise zustande kommen. Zum einen kann eine psychische Abhängigkeit entstehen; hierbei ist das Rauchverlangen gekoppelt an bestimmte Situationen, etwa nach dem Essen oder bei Stress. Das Rauchen wird dann als Genuss oder als Entspannung empfunden. Vermittelt wird dies über eine Aktivierung des Belohnungszentrums im Gehirn. Zum anderen kann es auch zu einer körperlichen Abhängigkeit kommen. Vereinfacht gesagt, benötigt der Körper dann einen bestimmten Pegel an Nikotin, um keine Entzugssymptome zu entwickeln.
Ausgelöst und aufrechterhalten werden beide Arten der Abhängigkeit durch Nikotin. Dieses flutet beim Zigarettenrauchen rasch an, aber auch schnell wieder ab. Das Verlangen nach der nächsten Zigarette kann sich daher bereits nach kurzer Zeit einstellen. Wie stark die jeweiligen Abhängigkeiten ausgeprägt sind, ist individuell unterschiedlich. Zur Diagnostik der Abhängigkeit wird häufig der Fagerström-Test herangezogen.
Eine Nikotinersatz-Therapie (NET) kann in den ersten Wochen des Rauchverzichts Entzugssymptome und das Verlangen nach einer Zigarette vermindern. Zahlreiche Studien und Metaanalysen belegen ihre Wirksamkeit. Sie sollte über eine Dauer von acht bis zwölf Wochen mit abnehmender Dosis/Häufigkeit durchgeführt werden. Nikotinersatz-Präparate stehen in verschiedenen Zubereitungsformen und Dosierungen zur Verfügung. Nikotin-Pflaster geben ihren Wirkstoff kontinuierlich frei und sind daher geeignet, einen konstanten Wirkspiegel zu ermöglichen, was Entzugssymptomen entgegenwirken soll. Eine raschere Freisetzung und damit eine Anwendung bei Bedarf ermöglichen Nikotin-Kaugummis, -Lutschtabletten, -Mundsprays oder -Inhaler. Auch aus ihnen flutet das Nikotin deutlich langsamer an als durch das Rauchen einer Zigarette, sodass der »Kick« im Belohnungszentrum ausbleibt.
Bei starken Entzugssymptomen kann eine Kombination verschiedener Zubereitungsformen, etwa Pflaster und Kaugummis, angewendet werden. Die Leitlinie »Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung« der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (Stand 1. Januar 2021) weist außerdem darauf hin, dass die Dauer der Anwendung bei gutem Behandlungserfolg, aber fortgesetzter Rückfallgefahr auch verlängert werden kann.