Bempedoinsäure ab Herbst verfügbar |
Sven Siebenand |
24.09.2020 21:48 Uhr |
Wie Daiichi-Sankyo informiert, wird der Einfluss von Bempedoinsäure auf die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse derzeit in der CLEAR-Outcomes-Studie bei etwa 14.000 Patienten untersucht. Ergebnisse erwarte man für das Jahr 2022. Dann wird sich zeigen, ob eine durchgeführte Mendelsche Randomisierungs-Studie zutreffend ist. Diese zeigt, dass genetische Varianten, die den Effekt eines ACL-Inhibitors wie Bempedoinsäure »nachahmen«, eine ähnliche LDL-Cholesterol-Senkung bedingen und mit Effekten auf das kardiovaskuläre Outcome assoziiert sind. Die Effekte scheinen dabei mit anderen genetischen Varianten vergleichbar, die zum Beispiel den Effekt von Statinen oder PCSK9-Hemmern wie Alirocumab und Evolocumab »nachahmen«.
Fixkombination aus Bempedoinsäure und Ezetimib / Foto: Daiichi-Sankyo
Hinsichtlich der möglichen Nebenwirkungen von Bempedoinsäure ging Laufs auf die Erhöhung der Harnsäure-Werte ein. Diese ergebe sich aus der Hemmung des tubulären Transporters OAT2 in der Niere. Bei Patienten mit einer Gicht-Erkrankung in der Vorgeschichte sei der neue Wirkstoff daher nicht geeignet.
Im Vergleich zu Statinen macht Bempedoinsäure nicht nur weniger Muskelschmerzen, es gibt zudem ein Signal für positive Effekte auf die Glucosetoleranz. Woran das liegt, ist nicht geklärt. Es könnte etwas mit Effekten auf die Betazellen zu tun haben oder mit der Fettsäuresynthese zusammenhängen. Auch diese wird in den Leberzellen durch die Blockade von ACL gebremst.
Für die Praxis ist wichtig: Während Schwangerschaft und Stillzeit ist Bempedoinsäure kontraindiziert. Zudem kann der Wirkstoff die Plasmakonzentration von Statinen erhöhen. Für Simvastatin-behandelte Patienten ergibt sich dadurch, dass sie nicht mit mehr als 20 mg Simvastatin behandelt werden sollten. Ausnahme sind Hochrisikopatienten, die jedoch nicht mehr als 40 mg Simvastatin pro Tag erhalten dürfen. Die gleichzeitige Einnahme von Bempedoinsäure und mehr als 40 mg Simvastatin täglich stellt eine weitere Kontraindikation dar.