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Mangel vermeiden

Bei Metformin-Einnahme auf Vitamin B12 achten

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) greift aktuell eine Warnung der britischen Arzneimittelbehörde auf und weist auf das Risiko eines Vitamin-B12-Mangels unter Einnahme des Antidiabetikums Metformin hin.
PZ
25.08.2022  16:30 Uhr

Metforminhemmt die calciumabhängige Aufnahme von Vitamin B12 aus der Nahrung, weshalb Patienten, die das orale Antidiabetikum einnehmen, einen Vitamin-B12-Mangel entwickeln können. Dies kommt zwar nur sehr selten und vor allem bei länger dauernder Anwendung in höherer Dosis vor, doch hält es die AkdÄ dennoch für wichtig, auf das Risiko hinzuweisen, »insbesondere weil einige klinische Symptome eines Vitamin-B12-Mangels in dieser Patientengruppe als Diabetes- oder altersbedingt fehlinterpretiert werden könnten«, heißt es in einer aktuellen Drug Safety Mail.

Symptome eines Vitamin-B12-Mangels können laut AkdÄ beispielsweise makrozytäre Anämie, Glossitis oder neuropsychiatrische Verschlechterung wie Neuropathie sein. Besonders gefährdet seien ältere Personen, Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren und Patienten unter Protonenpumpenhemmern sowie mit entzündlichen Darmerkrankungen oder nach Gastrektomie.

Ärzte sollten bei Verdacht auf Vitamin-B12-Mangel den Serumspiegel bestimmen. Beim Vorliegen von Risikofaktoren könne eine regelmäßige Überwachung erforderlich sein.

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