Bei Herzinsuffizienz zu empfehlen |
Patienten mit Herzinsuffizienz leiden oft schon bei geringer körperlicher Belastung unter Atemnot. / Foto: Adobe Stock/Photographee.eu
Die Analyse im Fachjournal »JAMA Cardiology« erschien nur einen Tag, nachdem die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA die Zulassungserweiterung für Dapagliflozin (Forxiga®) bekanntgegeben hatte. Sie gestattet es Ärzten in den USA ab sofort, Patienten mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (HFrEF) der Schweregrade NYHA II bis IV Dapagliflozin auch dann zu verordnen, wenn diese nicht an Typ-2-Diabetes erkrankt sind. Bislang war der Einsatz des Wirkstoffs auf die Diabetestherapie beschränkt – und ist es in Europa auch weiterhin.
Als Grundlage ihrer Berechnung verwendeten die Autoren um Dr. Nikhil Bassi von der University of California in Los Angeles die DAPA-HF-Studie, die auch für die positive Entscheidung der FDA ausschlaggebend gewesen war. In dieser Studie mit 4744 nicht diabetischen Herzinsuffizienz-Patienten hatte die Hinzunahme von Dapagliflozin zur Standardtherapie das Risiko für Krankenhausaufenthalte und Mortalität gegenüber Placebo signifikant gesenkt. Die Mortalitätsraten hatten 7,9 pro 100 Patientenjahre unter Dapagliflozin beziehungsweise 9,5 pro 100 Patientenjahre unter Placebo betragen. Hieraus berechneten Bassi und Kollegen eine Number Needed to Treat (NNT) von 62,5. So viele Patienten müssten also zusätzlich zur Standardtherapie mit dem SGLT-2-Hemmer behandelt werden, um pro Jahr einen Todesfall zu verhindern.
Würden alle 2.132.800 Patienten mit Herzinsuffizienz der USA, die dafür infrage kommen, mit Dapagliflozin behandelt, könnten pro Jahr 34.125 Todesfälle verhindert werden, lautet das Fazit der Autoren. Es sei daher wünschenswert, dass Ärzte von der Möglichkeit der Hinzunahme des SGLT-2-Hemmers zur bestehenden Medikation bei entsprechenden Patienten bald und umfassend Gebrauch machen.