Pharmazeutische Zeitung online
Aktuelle Grippesaison

AVNR fordert Entschädigung für liegengebliebene Grippe-Impfstoffe

Weil sich abzeichnet, dass in vielen Apotheken auch in dieser Saison viele bevorratete Grippe-Impfstoffdosen liegenbleiben und verfallen, fordert der Apothekerverband Nordrhrein (AVNR) eine erneute Entschädigung vom Bund. 
Cornelia Dölger
25.02.2022  11:30 Uhr
AVNR fordert Entschädigung für liegengebliebene Grippe-Impfstoffe

Die Versorgung mit Grippeimpfstoffen birgt für Apotheker immer wieder auch ein finanzielles Risiko. Regelmäßig bleiben sie zum Ende einer Grippesaison auf vorbestellten – und vorfinanzierten – Dosen sitzen. Dies sieht der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) auch für die aktuelle Saison auf die Apotheken zukommen. Mindestens 40.000 Grippeimpfstoffdosen, die in den Apotheken an Rhein und Ruhr lagerten, drohe demnächst der Verfall, warnte der Verband am heutigen Freitag. Bundesweit sei ein ähnliches Bild zu vermuten. Deshalb, so der AVNR, solle der Bund die Apotheker wie schon für die vergangene Saison auch jetzt finanziell entschädigen.

Allein die per Blitzumfrage unter 500 Apotheken im AVNR-Gebiet erfassten 40.000 Dosen hätten einen Wert von mindestens 500.000 Euro, schreibt der AVNR. Weil an der aktuellen Erhebung allerdings nur knapp 25 Prozent aller Offizinen in der Region teilgenommen hätten, sei unterm Strich mit einer deutlichen höheren Menge an bevorrateten Dosen auszugehen, denen alsbald der Verfall drohe. Im gesamten Bundesgebiet dürfte sich ein ähnliches Bild abzeichnen, vermutet der AVNR. »Nun droht den Apotheken, die bei der notwendigen Bevorratung in finanzielle Vorleistung getreten sind, dass sie auf den hohen Kosten sitzen bleiben«, warnt der Verband.

Für die Saison 2020/21 hatten die Apotheken für liegengebliebene Grippeimpfstoffe insgesamt sieben Millionen Euro als Entschädigung erhalten – nachdem sie lange für einen solchen Ausgleich gekämpft hatten. Auch Hersteller und Großhändler konnten zumindest einen Teil der Dosen rückabwickeln. Für die aktuelle Saison, die in wenigen Wochen endet, fordert der AVNR nun ein ähnliches Entgegenkommen seitens des Bundes.

Apotheken müssen versorgen, können Vakzine aber meist nicht retournieren

Die Apotheken müssten bei der Versorgung mit Grippeimpfstoffen in finanzielle Vorleistung treten, um ihrem Versorgungsauftrag nachzukommen, betonte der AVNR. Anders als bei anderen Arzneimitteln gebe es aber kaum Möglichkeiten die Impfstoffe zu retournieren, da die Grippeimpfstoffe nur für diese Saison nutzbar sind. »Die Vorratslagerhaltung der Apotheken bei Grippeimpfstoffen darf nicht einseitig zu Lasten der Apotheken gehen«, so AVNR-Chef Thomas Preis. Das Risiko müsse von Krankenkassen, Politik und Impfstoffherstellern mitgetragen werden.

Eine ähnliche Situation hatte sich vor gut einem Jahr abgezeichnet. Auch damals hatte der AVNR darauf aufmerksam gemacht, dass vielen eingelagerten Grippeimpfstoffen der Verfall drohe. Im März 2021 hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Offizinen eine Art Entschädigung in Aussicht gestellt. Bis die Rahmenbedingungen für die Rückabwicklung der nicht mehr gebrauchten Lagerbestände standen, wurde es allerdings Oktober. Bis Ende November konnten die Offizinen dann ihre Ansprüche beim Nacht- und Notdienstfonds geltend machen, der die Abwicklung im Auftrag der Politik offiziell übernimmt. Bei dem Fonds gingen damals mehr als 7500 Anträge von Apotheken ein.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa