Ausgabenplus für 2019 geplant |
Anna Pannen |
08.10.2018 15:28 Uhr |
Die Kassen müssen für 2019 knapp 3,7 Prozent mehr Geld für Medikamente einplanen.
Sie legten die sogenannten Rahmenvorgaben Arznei- und Hilfsmittel für das kommende Jahr fest.Medikamente und Hilfsmittel wie Inkontinenzvorlagen werden die Krankenkassen im kommenden 3,7 Prozent mehr Geld kosten als 2018. Das sehen die Rahmenvorgaben Arzneimittel vor, auf die sich der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) jedes Jahr verständigen. Für Hilfsmittel sollen die Kassen im kommenden Jahr 0,8 Prozent mehr Geld einplanen.
Grund für den Anstieg sind laut KBV erwartete Mehrausgaben für neue, innovative Arzneimittel in der Krebstherapie. Onkologische Patienten würden nämlich immer häufiger statt im Krankenhaus ambulant in Arztpraxen behandelt, teilte die Ärztevereinigung mit. Auch die Tatsache, dass medizinisches Cannabis seit 2017 von den Kassen erstattet wird, sorge noch immer für Mehrkosten.
«Mit der Erhöhung des Ausgabenvolumens ist eine wesentliche Voraussetzung geschaffen, um Patienten mit neuen Therapieoptionen zu versorgen», sagte der stellvertretende KBV-Vorsitzende Stephan Hofmeister. Es sei schließlich wichtig, dass schwer kranke Menschen von Innovationen profitieren. Die Mehrausgaben für Hilfsmittel prognostizieren Ärzte und Kassen als Folge der Einführung der sogenannten Blankoverordnung im Jahr 2017. Sie sieht vor, dass ein Arzt seinem Patienten ein Blankorezept ausstellt, das dieser an Heilmittelerbringer wie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden weiterreichen kann. Diese dürfen dann selbstständig über Art, Dauer und Frequenz der Therapie entscheiden. /
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