Zahl der Todesfälle geht zurück |
17.12.2014 09:42 Uhr |
Von Christina Hohmann-Jeddi / Fortschritte im Kampf gegen Malaria stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem aktuellen Bericht vor. Demnach ist die Zahl der weltweiten Malaria-Erkrankungen von dem Jahr 2000 bis 2013 um 30 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum konnte auch die Mortalitätsrate um 47 Prozent weltweit gesenkt werden.
»Der Kampf gegen Malaria kann gewonnen werden«, erklärte WHO-Direktorin Margaret Chan bei der Vorstellung des Welt-Malaria-Berichts 2014 in Genf. Ihm zufolge infizierten sich im Jahr 2013 weltweit etwa 198 Millionen Menschen mit den Parasiten, 584 000 starben an der Infektion, die meisten waren Kinder unter fünf Jahren. 90 Prozent aller Todesfälle traten in Afrika auf, berichtet die WHO. Auf diesem Kontinent starben 437 000 Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an Malaria.
Die Zahl der Malaria-Erkrankungen und der hierdurch bedingten Todesfälle geht seit Jahren zurück. Das liegt auch an dem verbesserten Zugang zu Moskitonetzen.
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Doch auch in Afrika sind deutliche Erfolge zu verzeichnen: Von 2000 bis 2013 sank die Malaria-Inzidenz um 34 Prozent und die Mortalitätsrate um 54 Prozent. Die Fortschritte führt die WHO vor allem auf eine verstärkte Kontrolle der Überträgermücken zurück. Im vergangenen Jahr hatte die Hälfte der Bevölkerung in afrikanischen Endemiegebieten Zugang zu mit Insektiziden imprägnierten Moskitonetzen. Im Jahr 2004 standen diese nur 4 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung. Insgesamt 214 Millionen solcher Netze wurden im Jahr 2014 in Länder, in denen Malaria endemisch ist, geliefert. Zusätzlich wurde in etwa 55 Millionen Haushalten regelmäßig Insektizide versprüht, um die Malaria-übertragenden Mücken zu bekämpfen.
Auch der Zugang zu akkuraten Malaria-Tests und effektiver Therapie konnte dramatisch verbessert werden, wie der Bericht zeigt. So konnten 2013 weltweit 319 Millionen Malaria-Schnelltests bereitgestellt werden, im Vergleich zu 46 Millionen in 2008. Und auch die Zahl der verfügbaren Einheiten der Artemisin-basierten Kombinationstherapie (ACT) stieg von 11 Millionen in 2005 auf 392 Millionen in 2013.
Sorgen bereitet den Experten der WHO die zunehmende Resistenzentwicklung der Mücken gegen Insektizide und der Parasiten gegen die eingesetzten Medikamente, vor allem Artemisin. Durch diese könnten die bisherigen Mittel ineffektiv werden und die Mortalität wieder ansteigen.
Rückschritte durch Ebola
Besonders problematisch ist die Situation derzeit in den von Ebola betroffenen Ländern Sierra Leone, Liberia und Guinea. Denn die Ebola-Epidemie droht dort alle Erfolge im Kampf gegen Malaria zunichte zu machen. In 2013 erkrankten in diesen drei Ländern der WHO zufolge insgesamt 6,6 Millionen Menschen an Malaria, 20 000 Menschen starben. Wegen der hohen Malaria-Inzidenz und der momentanen Überlastung der Gesundheitssysteme hat die WHO empfohlen, während der Ebola-Epidemie alle Fieberpatienten auch ohne Testung auf Malaria mit einer ACT zu behandeln. /