Medizinticker |
18.12.2006 13:10 Uhr |
Eine Beschneidung halbiert bei heterosexuellen Männern das HIV-Übertragungsrisiko. Dies ist das Ergebnis von zwei Studien des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases, die in Kenia und Uganda durchgeführt wurden. In den Untersuchungen senkte die Zirkumzision die HIV-Infektionsrate um 53 Prozent, beziehungsweise 49 Prozent gegenüber einer unbeschnittenen Vergleichsgruppe. In einer weiteren Studie untersucht derzeit die Johns Hopkins University das Infektionsrisiko der Partnerinnen. Aufgrund der Ergebnisse könnte es in Zukunft zu Initiativen kommen, die in Hochrisiko-Ländern Beschneidungen fördern. Ob die Zirkumzision auch für Industrieländer ein geeignetes Präventionsmittel ist, will nun die WHO mit einer Studie klären. PZ
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe richtet eine Online-Plattform ein, über die Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen sowie Angehörige von Bewohnern anonym auf Missstände hinweisen können. Die Website soll unter dem Namen »Kritische Ereignisse« ab Januar 2007 zur Verfügung stehen, sagte der Geschäftsführer des Kuratoriums auf einer Tagung in Köln. Bislang verhindere die Sorge um den Arbeitsplatz oftmals ein Eingreifen der Pflegekräfte. Die Rechtslage derzeit ist schlecht: Pflegekräfte sind besser beraten, wenn sie sich im Konfliktfall zunächst anonym an Beschwerdestellen wie Pflegenotruftelefone oder den Medizinischen Dienst der Krankenkassen wenden. PZ
Eine elektronische Übertragung medizinischer Daten vom Rettungswagen in die Klinik kann bei der Behandlung von Schlaganfall-Patienten wichtige Zeit sparen. Ein solches System wird derzeit in dem von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe unterstützten Stroke-Angel-Programm getestet (www.stroke-angel.de). Am Unfallort werden die Patienten untersucht, ihre Daten vom Rettungsassistenten in einen tragbaren Computer eingegeben und dann über eine Mobilfunkverbindung an das Krankenhaus übertragen. Ersten Ergebnissen zufolge verkürzt das System die Zeit zwischen Notruf und CT deutlich. PZ