Tiefensee sieht Wachstumspotenzial |
13.12.2005 16:42 Uhr |
Tiefensee sieht Wachstumspotenzial
PZ/dpa / Die große Koalition will mehr Geld von den Leistungserbringern das zeigt der neueste Gesetzentwurf. Dabei birgt doch die Gesundheitswirtschaft in Deutschland nach Worten des für den Aufbau Ost zuständigen Bundesministers Wolfgang Tiefensee (SPD) hervorragende Bedingungen für in- und ausländische Investoren.
In den kommenden Jahren würden Wachstumsraten von 30 bis 40 Prozent erreicht, manche Schätzungen gingen sogar von höheren Raten aus, sagte Tiefensee bei einer Branchenkonferenz der Gesundheitswirtschaft in Rostock. Bundesweit arbeiten nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 4,2 Millionen Menschen in dem Bereich und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 240 Milliarden Euro.
Die aufstrebende Gesundheitswirtschaft sei vor dem Hintergrund der älter werdenden Bevölkerung für die Bundesregierung von sehr hohem Stellenwert, betonte Tiefensee. Mittlerweile gebe es an verschiedenen Standorten ein solides Fundament, besonders in Mecklenburg-Vorpommern und den anderen ostdeutschen Ländern sei eine sehr positive Entwicklung zu beobachten. Im Zusammenspiel von Gesundheitswirtschaft und angrenzenden Branchen wie biomedizinischer Forschung, Medizintechnik oder Gesundheitstourismus werde künftig eine hohe Zahl von Arbeitsplätzen geschaffen. »Dies wird die Wirtschaft in Ostdeutschland stabilisieren.« Mit der anstehenden Reform des Gesundheitswesens würden auch die politischen Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung geschaffen. »Das Thema steht auf der Agenda der Bundesregierung ganz oben«, sagte Tiefensee.
Die Idee, Branchenkonferenzen zu verschiedenen Sachthemen abzuhalten, war im Jahr 2004 im Zusammenhang mit der Diskussion um den Aufbau Ost entstanden. Der Osten Deutschlands braucht nach Worten Tiefensees weiterhin die Unterstützung der EU. Der britische Vorschlag, die Strukturgelder von 17,6 auf 13,2 Milliarden Euro pro Jahr zu kürzen, sei so nicht akzeptabel. Von möglichen Kürzungen dieser Gelder sei ganz Deutschland betroffen, sagte der Minister. »Am Wohl und Wehe der Entwicklung in Ostdeutschland wird sich entscheiden, ob sich das ganze Land zum Positiven hin verändert.«