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22.11.2011  18:51 Uhr

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Was tun bei Diabetes und Alzheimer?

 

PZ / Diabetiker, die auch an Morbus Alzheimer leiden, sind anders zu therapieren als nicht demente Diabetiker. Darauf wies Privatdozent Dr. Daniel Kopf vom Katholischen Marienkrankenhaus Hamburg auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Berlin hin. Für Diabetiker können Alzheimer-typische Verhaltensauffälligkeiten wie Antriebslosigkeit, Herumlaufen oder die Weigerung Nahrung beziehungsweise Medikamente einzunehmen lebensbedrohlich sein. Kopf: »Es ist ein Auf und Ab von Unter- und Über­zucker.« Die Therapieziele müssten für Demenzpatienten deshalb angepasst werden. »Bei diesen Patienten geht es nicht um die Prävention der Diabetes-Langzeitkomplikationen, denn die Demenz verkürzt die Lebenserwartung. Für die Ernährung des Patienten heißt das entgegen der sonst üblichen Empfehlungen: Zuckerhaltige Nahrungsmittel und die Kalorienanzahl sind nicht mehr beschränkt.« Da die kognitive Leistungsfähigkeit durch Unterzuckerungen verschlechtert wird, sollten zudem Antidiabetika bevorzugt werden, bei denen das Risiko einer Unterzuckerung gering sei, so Kopf.

 

Herzinsuffizienz: Stammzellstudie erfolgreich

 

PZ/dpa / Erstmals haben Wissenschaftler in einer klinischen Studie den Einsatz von herzeigenen Stammzellen gegen Herzschwäche erprobt. Die Ergebnisse seien vielversprechend, schreiben US-Forscher im britischen Fachblatt »The Lancet« (doi: 10.1016/S0140-6736(11)61590-0). Die herzeigenen Stammzellen verringern demnach die Narben eines Herzinfarkts und verbessern die Kontraktionskraft des Herzens. Die Forscher um Roberto Bolli von der Universität Louisville (Kentucky) und Piero Anversa von der Harvard-Medical-School Boston (Massachusetts) behandelten 16 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz mit rund einer Millionen Stammzellen. Sieben Patienten behandelten sie regulär. Nach vier Monaten hatte sich die Pumpleistung des Herzens bei 14 der 16 Patienten unter der neuen Therapie deutlich verbessert. Nach einem Jahr fielen die Werte noch besser aus. Bei den konventionell behandelten Patienten stellten die Wissenschaftler dagegen keine Änderung fest. In einem kritischen Kommentar zur Studie ebenfalls in »The Lancet« weist Professor Dr. Gerd Heusch vom Universitätsklinkum Essen darauf hin, dass eine strenge Kontrolle noch fehlt und der Mechanismus für die Verbesserung der Herzfunktion noch unklar ist. Dazu seien weitere Forschungen dringend notwendig.

 

Krebs macht am meisten Angst

 

dpa / Krebs ist weiterhin die Krankheit, vor der die Deutschen am meisten Angst haben. Knapp drei Viertel der Menschen fürchten sich vor bösartigen Tumoren, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK ergab. Die Befragten begründeten ihre große Furcht vor dem Krebs damit, dass die Krankheit jeden treffen könne und oft einen schweren Verlauf nehme. Von den mehr als 3000 Befragten haben 57 Prozent Angst vor Unfällen mit schweren Verletzungen, etwas mehr als die Hälfte fürchten sich vor Demenz und Schlaganfällen. 45 Prozent haben Angst vor einem Herzinfarkt. Um 20 Prozent gestiegen ist im Vergleich zum Vorjahr die Angst vor psychischen Erkrankungen, von der insgesamt mehr als ein Drittel der Teilnehmer bei der Umfrage berichtete. Besonders die 30- bis 44-Jährigen fürchten sich mehr vor Depressionen als vor einem Herzinfarkt.

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