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Rheumatoide Arthritis

Entzündung aus dem Darm

12.11.2013  17:52 Uhr

Von Annette Mende / Prevotella copri – diesen Namen sollte man sich im Zusammenhang mit der rheumatoiden Arthritis (RA) merken. Es handelt sich dabei um ein Darmbakterium, das an der Entstehung der Autoimmunerkrankung beteiligt sein könnte. Hinweise darauf haben US-amerikanische Forscher entdeckt.

Die Wissenschaftler um Professor Dr. Dan R. Littman von der New York University School of Medicine analysierten die Zusammensetzung der Darmflora anhand von Stuhlproben von insgesamt 114 Personen. Darunter waren Patienten mit chronischer, medikamentös behandelter RA, Patienten mit Psoriasis-Arthritis, noch unbehandelte RA-Patienten, die gerade erst die Diagnose erhalten hatten, und gesunde Kontrollen. 

Hintergrund der Untersuchung war eine Beobachtung aus Tierversuchen, wonach Darmbakterien die systemische Immunantwort aufrechterhalten können, die Voraussetzung für die Gelenkentzündung ist. Es zeigte sich, dass die Anwesenheit von Prevotella copri eng mit einer unbehandelten rheumatoiden Arthritis korreliert. Bei noch nicht therapierten RA-Patienten tauchte der Keim in drei von vier Fällen im Darm auf – deutlich häufiger als bei gesunden Kontrollpersonen (21 Prozent), medikamentös behandelten RA-Patienten (12 Prozent) und Patienten mit Psoriasis-Arthritis (38 Prozent). Mit steigender Keimzahl von P. copri veränderte sich die Zusammensetzung der Darmflora und unter anderem die Bacteroidetes wurden weniger, berichten die Forscher im Fachjournal »eLife« (doi: 10.7554/eLife.01202).

 

Die Dominanz von P. copri über andere Bakterien zeigte sich auch in einem zweiten Experiment, bei dem die Forscher den Keim über eine Sonde in den Darm von Mäusen einbrachten. Zwei Wochen danach hatte P. copri andere Bakterien verdrängt. Die so behandelten Mäuse hatten eine stärkere Entzündungsneigung als Kontrolltiere aus dem gleichen Wurf.

 

Konsequenzen für die Therapie oder die Prävention der rheumatoiden Arthritis ergeben sich aus diesen Erkenntnissen noch nicht. Sie liefern jedoch einen Beitrag zum genaueren Verständnis der Pathogenese der Erkrankung. Welche Rolle P. copri künftig etwa als Biomarker spielen wird, muss in weiteren Studien ermittelt werden. /

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