Auffrischimpfung auch für Rheumapatienten |
Alle zehn Jahre den Immunschutz auffrischen: Das gilt auch für chronisch Kranke wie Rheumapatienten. / Foto: Adobe Stock/auremar
Personen unter immunsupprimierender Medikation sollten auf ihren Impfschutz achten, da Infektionen bei ihnen häufig schwerer verlaufen als bei Menschen ohne Immunsuppression. Um die Wirksamkeit und Sicherheit einer Tetanus- und Diphtherie-Auffrischimpfung zu prüfen, untersuchten Wissenschaftler um Dr. Silja Bühler von der Universität Zürich und dem Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg 284 Patienten mit rheumatischen Erkrankungen im Vergleich zu 253 gesunden Impflingen. Von den Patienten litten 131 an rheumatoider Arthritis (RA), 114 an axialer Spondyloarthritis oder Psoriasis-Arthritis und 39 an Vaskulitiden. Fast 90 Prozent hatten eine immunsupprimierende oder immunmodulierende Medikation.
Drei Monate nach der Impfung war bei allen gesunden Personen und 98 Prozent der Patienten ein ausreichender Immunschutz gegen Tetanus nachweisbar. Gegen Diphtherie lagen die entsprechenden Raten bei 84 und 73 Prozent. Personen mit Spondyloarthritis/Psoriasis-Arthritis sprachen signifikant besser an als Patienten mit RA oder Vaskulitiden.
Die Wissenschaftler untersuchten auch den Einfluss der Medikamente. Rituximab schwächte die Impfantwort bei Tetanus ab, während Methotrexat die Impfantwort bei Diphtherie verschlechterte. Es traten keine impfassoziierten schweren Nebenwirkungen auf.
Die Ärzte resümieren, dass eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie und Tetanus bei Rheumapatienten sicher und wirksam ist. Dabei bewirke die Tetanus-Komponente eine stärkere Immunantwort als die Diphtherie-Komponente. Da der Impfschutz über die Zeit nachlässt, empfiehlt das Robert-Koch-Institut für Erwachsene alle zehn Jahre eine Auffrischung: entweder als Td-Impfung oder (einmalig) in Kombination mit Pertussis-Komponente (Tdap) oder bei gegebener Indikation zusätzlich mit Polio-Komponente (Tdap-IPV).