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ASS gegen Venenthrombosen

Wirkung zweifelhaft

Datum 12.11.2012  23:46 Uhr

Von Annette Mende / Die Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) kann bekanntermaßen die Bildung arterieller Blutgerinnsel verhindern. Ob die Substanz auch vor venösen Thrombosen schützt, war lange fraglich. Zwei aktuelle Studien liefern nun Antworten, die sich jedoch zumindest teilweise widersprechen.

Erst vor Kurzem hatte die sogenannte Warfasa-Studie ergeben, dass Patienten, die nach einer erstmaligen, unprovozierten venösen Thrombose zunächst mit Vitamin-K-Antagonisten behandelt worden waren, danach ein um 40 Prozent geringeres Risiko für eine erneute Venenthrombose hatten, wenn sie 100 mg ASS täglich statt Placebo einnahmen (lesen Sie dazu auch Thromboseprophylaxe: Aspirin statt Marcumar? PZ 43/2012). Die Ergebnisse der sogenannten Aspire-Studie bestätigen das nicht (doi: 10.1056/NEJMoa1210384). Dennoch fanden die Autoren Anhaltspunkte dafür, dass Patienten, die nach einer spontanen Venenthrombose zunächst mit Cumarinen behandelt wurden, von einer Fortsetzung der Therapie mit ASS profitieren. Beide Studien waren von vornherein darauf angelegt, sich gegenseitig zu ergänzen, eine gemeinsame Auswertung liegt aber noch nicht vor.

In der Aspire-Studie erhielten die 822 Teilnehmer nach anfänglicher Cumarin-Therapie randomisiert und doppelblind täglich 100 mg ASS oder Placebo. Der Beobachtungszeitraum war allerdings ein Jahr länger als in der Schwesterstudie und betrug etwa drei Jahre. In dieser Zeit erlitten 73 von 411 mit Placebo behandelten Patienten eine erneute Ve­nenthrombose; unter ASS waren es 57 von 411. Dieser Unterschied war nicht signifikant. ASS reduzierte jedoch signifikant die Rate anderer schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse wie Herz­infarkt, Schlaganfall oder Herz-Kreislauf-Tod. Diese wurden in zwei sogenannten zusammengesetzten Endpunkten erfasst, in die auch die Rate der Venenthrombosen einging. Blutungsepisoden traten unter ASS nicht signifikant häufiger auf als unter Placebo, schreiben die Autoren um Timothy A. Brighton im »New England Journal of Medicine«.

 

Die Frage, ob ASS die Bildung venöser Blutgerinnsel verhindern kann, lässt sich ausgehend von der Warfasa- und der Aspire-Studie nicht eindeutig beantworten. Unklar bleibt auch, welchen Stellenwert ASS im Vergleich zu neuen oralen Antikoagulanzien wie Dabigatran oder Rivaroxaban in der Sekundärprävention von Venenthrombosen einnimmt. /

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