Workshop zu afrikanischen Phytopharmaka |
03.11.2014 16:41 Uhr |
Von Reinhard Neubert, Addis Ababa / An der School of Pharmacy der Addis Ababa University (AAU) in Äthiopien fand in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Oktober der Workshop »African Phytopharmaceuticals« statt. Organisiert wurde er von Wissenschaftlern der AAU und Pharmazeuten vom Institut für Pharmazie der MLU. Beide Einrichtungen forschen seit zwei Jahren in einem gemeinsamen Projekt zu »African Phytopharmaceuticals and Excipients«, das innerhalb des Programms »Welcome to Africa« vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
Ziel des Workshops in Addis Ababa war es, erstens Bilanz hinsichtlich der geleisteten Forschungsarbeiten zu ziehen und zweitens die zukünftigen Forschungsarbeiten zu diskutieren und zu planen. Im laufenden DAAD-Projekt erzielten Wissenschaftler der AAU und MLU eindrucksvolle Resultate auf folgenden Gebieten: morphologische Charakterisierung äthiopischer Arzneipflanzen, Identifizierung von Phyto-ceramiden in äthiopischen Pflanzen, anthelmintisch wirksame äthiopische Pflanzenextrakte und Herstellung von Nanopartikeln aus modifizierter äthiopischer Stärke.
Dazu weilten bisher acht Diplomanden, zwei Doktoranden, acht Postdoktoranden und mehrere Professoren der MLU zu Forschungsaufenthalten an der AAU. Im August und Oktober 2014 wurden die ersten beiden Diplomarbeiten sehr erfolgreich verteidigt, die innerhalb des laufenden DAAD-Projektes entstanden sind.
Die Teilnehmer des Workshops an der Addis Ababa University.
Foto: MLU Halle-Wittenberg
Die genannten Forschungsgebiete wurden auf dem Workshop in Addis Ababa von Professor Dr. Peter Imming, Professor Dr. Reinhard Neubert und Dr. Bettina Rahfeld von der MLU sowie von Professor Dr. Teferi Gedif und Getahun Paulos von der AAU vorgestellt. Weiterhin wurden Gäste aus Kamerun, Sambia und Sudan eingeladen, die über ihre Forschungsschwerpunkte referierten, um potenzielle Partner für eine potenzielle Fortführung des laufenden DAAD-Projektes zu gewinnen. Besonders interessant dafür sind die Arbeiten von Dr. Fidele Ntie und Professor Dr. Luc Mbaze, die Datenbanken hinsichtlich pharmakologisch wirksamer Inhaltsstoffe von afrikanischen Pflanzen entwickelt haben.
Weiterhin wurde Professor Dr. Michael Spiteller von der Universität Dortmund eingeladen, der auch ein Projekt im Programm »Welcome to Africa« leitet und über die Interaktionen von Pflanzen mit Endophyten vorgetragen hat. Abschließend wurde auf dem Workshop intensiv die mögliche Forschungsausrichtung für die Fortführung des laufenden DAAD-Projektes diskutiert. /