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Interaktionen nach klinischer Relevanz beurteilen

23.10.2007  14:36 Uhr

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»Die potenzielle Relevanz von Interaktionen ist häufig vorhersagbar und damit vermeidbar«, sagte Dr. Nina Griese vom ZAPP der ABDA in Berlin. Ein wichtiges Hilfsmittel in der Apotheke stellt die Interaktionsdatei der ABDA-Datenbank dar, die wichtige Interaktionen zusammenfasst und bewertet.

 

Der große Vorteil: Der Apotheker kann im Handverkauf darauf zugreifen. Zum Umfang des Interaktionsmoduls zählen sowohl Arzneimittel als auch Nahrungs- und Genussmittel sowie Suchtstoffe. Insgesamt umfasst es 850 Monografien (Stand 08/2007).

 

Durch Untersuchungen der bayerischen Qualitätszirkel Pharmazeutische Betreuung und durch die Aktionswoche »Arzneimittelbezogene Probleme« im Jahr 2005 ist bekannt, welche Interaktionen im Apothekenalltag eine Rolle spielen, wie häufig es zu Interaktionsmeldungen kommt und welche Arzneimittelgruppen vor allem betroffen sind. Probleme machen Arzneistoffe mit enger therapeutischer Breite wie Ciclosporin und Theophyllin. Bei den Enzyminhibitoren zählen Azol-Antimykotika und Makrolid-Antibiotika, bei den Enzyminduktoren Antiepileptika und Johanniskraut zu den Problemgruppen. Anders als vielleicht vermutet, sorgt Ethanol kaum für relevante Interaktionen, so Griese. Ausnahme: Die Verstärkung der zentral sedierenden Wirkung ist klinisch relevant.

 

Kann die Kombination für den Patienten lebensbedrohend sein oder können bleibende Schäden entstehen, so wird die Interaktion als schwerwiegend eingestuft. Das ist bei fast jeder zehnten Interaktionsmeldung der ABDA-Datenbank der Fall. Die Arzneimittel sollten in der Regel nicht gleichzeitig eingenommen werden. »Schwerwiegende Interaktion bedeutet aber nicht Kontraindikation«, stellte die Referentin klar.

 

Fast die Hälfte aller Interaktionsmonografien betrifft mittelschwere Interaktionen. Bei sorgfältiger Überwachung des Patienten kann die Kombination dennoch verabreicht werden. Ferner unterscheidet das Modul der ABDA-Datenbank zwischen geringfügigen und unbedeutenden Interaktionen und Fremdangaben. »In der Praxis macht es Sinn, die Software so einzustellen, dass mittelschwere und schwerwiegende Interaktionen angezeigt werden«, empfahl Griese.

 

Im weiteren Verlauf des Seminars ging die Apothekerin anhand von Fallbeispielen auf häufige Interaktionen ein. Griese erläuterte, dass vor allem vier Arzneistoffgruppen mit polyvalenten Kationen interagieren: Schilddrüsenhormone, Tetrazykline, Gyrasehemmer und Bisphosphonate. Gerade Osteoporose-Patienten wählen ein calciumreiches Wasser als Getränk. Das Bisphosphonat sollten sie aber unbedingt mit Leitungswasser einnehmen, um die Komplexbildung zu vermeiden.

 

Im Rahmen der PZ-Serie »Interaktionen« werden die 15 häufigsten schwerwiegenden und mittelschweren Interaktionen besprochen. Zwei bereits erschienene Beiträge dieser Serie können Sie hier nachlesen:

 

Der Interaktions-Check in der Apotheke (PZ 39/07)

Interaktionen: Nicht steroidale Antirheumatika und Antihypertensiva (40/07)

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