Cochrane Zentrum soll Stiftung werden |
28.09.2016 09:27 Uhr |
Von Christina Müller / Die Frage nach der langfristigen Finanzierung des deutschen Cochrane Zentrums für evidenzbasierte Medizin ist offenbar geklärt.
Wie der Bundestag mitteilte, habe sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vergangene Woche im Gesundheitsausschuss des Bundestags dafür ausgesprochen, die Facheinrichtung mit Sitz in Freiburg künftig als Stiftung zu führen. Im Jahr 2017 soll sie demnach Fördergelder aus Bundesmitteln in Höhe von 1 Million Euro erhalten. Damit sei die dauerhafte Sicherung der wichtigen Grundlagenarbeit gewährleistet.
Die Cochrane Collaboration ist eine internationale Organisation, die medizinische Informationen systematisch zusammenträgt. Das Deutsche Cochrane Zentrum unter der Leitung von Gerd Antes nahm 1999 seine Arbeit auf. Antes hatte der Bundesregierung zufolge Anfang 2015 auf die »wackelige Finanzierung« seiner Institution hingewiesen und das »völlige Annahmeverbot von Industriemitteln« bemängelt. Dieses präge zwar einerseits den guten Ruf der Organisation, mache sie aber auch finanziell verwundbar.
Bislang werde das Cochrane Zentrum durch Behörden, Universitäten, wissenschaftliche Fonds, Stiftungen und private Spender finanziert, heißt es. Auch die Bundesministerien für Gesundheit sowie für Bildung und Forschung unterstützen nach Angaben des Bundes die Einrichtung seit 1998 im Rahmen der Projektförderung. /