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Rhinosinusitis

Beraten gemäß aktualisierter Leitlinie

20.09.2017  10:26 Uhr

Seit April gibt es eine aktualisierte S2k-Leitlinie für Rhinosinusitis. Die wichtigsten Ergebnisse des ärztlichen Konsens stellte Professor Dr. Ludger Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden, bei der Pharma-World vor.

 

Demnach kann eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen üblicherweise problemlos in der Selbstmedikation behandelt werden – unter der Voraussetzung, dass die Symptome nach fünf Tagen abklingen und nicht schlimmer werden und der Infekt nicht länger als zehn Tage anhält. 

 

»Daher ist es wichtig, dass Sie genau nachfragen, wann genau welche Symptome aufgetreten sind und wie der Verlauf ist«, so Klimek. In der Regel verschwindet der virale Infekt von selbst innerhalb von zehn Tagen, was sich mit den derzeit verfügbaren Arzneimitteln auch nicht beschleunigen lässt. »Aber Sie können den Patienten helfen, die Symptome zu lindern«, so Klimek. Meist kämen die Betroffenen an Tag drei bis fünf der Infektion in die Apotheke, wenn die Symptome wie Hals- und Kopfschmerzen und verstopfte Nase am schlimmsten sind.

 

»Was Sie guten Gewissens empfehlen können, sind die nasale Anwendung von Kochsalzlösung, bestimmte Phytopharmaka, Dekongestiva und Analgetika«, so Klimek. Vor allem der Schmerzlinderung mit Ibuprofen, ASS oder Paracetamol sowie der Schleimhautabschwellung komme besondere Bedeutung zu. Dabei könnten Kombinationsmittel die Compliance fördern. Aufgrund der besseren Magenverträglichkeit sei Ibuprofen gegenüber ASS zu bevorzugen.

 

Während die aktualisierte deutsche Leitlinie die nasalen Dekongestiva (Tramazolin, Oxymetazolin und Xylometazolin) gleichwertig zu den oral applizierten Dekongestiva wie Pseudoephedrin, Ephedrin und Phenylephrin nennt, bevorzugt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt die systemischen Präparate. Nasensprays und -tropfen sorgten zwar für ein angenehmeres Gefühl beim Patienten, die Wirkstoffe erreichten jedoch nur in geringem Umfang die Nasennebenhöhlen, wo die abschwellende Wirkung dringend benötigt wird. Über einen Einsatz von drei bis fünf Tagen liege das Nebenwirkungspotenzial auf Placeboniveau. Die Präparate sollten maximal zehn Tage lang angewendet werden. Bevorzugt der Patient die nasale Applikation, soll ein Präparat ohne Benzalkoniumchlorid gewählt werden. Die nasale Anwendung von Corticoiden sei nur bei einer allergischen Komponente im Entzündungsgeschehen sinnvoll.

 

»Die Patienten fragen in der Apotheke auch häufig nach einem Phytopharmakon«, so Klimek. Die Leitlinie empfiehlt Präparate mit standardisiertem Extrakt aus Ampfer, Gelbem Enzian, Schwarzem Holunder, Eisenkraut und Schlüsselblume (Sinupret) sowie definierte Eukalyptus-Extrakte. Für andere Phytopharmaka sieht die Evidenz laut Leitlinie bislang weniger gut aus. Keine Empfehlung gibt es für Zink und Vitamin C.

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