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Sanofi-Aventis

Wechsel in den Chefetagen

16.09.2008  16:05 Uhr

Sanofi-Aventis

Wechsel in den Chefetagen

PZ/dpa / Sanofi-Aventis besetzt die Chefsessel des Gesamtunternehmens und der Deutschlandsparte neu. Zugleich verstärkt der französische Pharmakonzern seinen Kampf gegen Produktfälschung und nahm in Tours ein Zentrales Labor in Betrieb, das Produkte auf ihre Echtheit prüfen soll.

 

Der weltweit drittgrößte Pharmakonzern Sanovi-Aventis wechselt den Chef aus, um sich strategisch am Weltmarkt neu aufzustellen. Der Deutsch-Kanadier Chris Viehbacher übernehme am 1. Dezember den Chefposten von dem Franzosen Gerard le Fur, teilte das Pariser Unternehmen vergangene Woche mit. Viehbacher war bisher Nordamerika-Chef der Pharmasparte von GlaxoSmithKline. Der neue Chef soll nach Angaben der Deutschen Presseagentur dafür sorgen, dass die Produktentwicklung den »neuen Beschränkungen« durch Markt und Gesetze angepasst wird. Presseberichten zufolge hatten die Großaktionäre Total (12,62 Prozent der Anteile) und L'Oréal (8,65) auf die Kaltstellung Le Furs gedrängt, der erst eineinhalb Jahre im Amt ist. Die Pariser Börse feierte den Chefwechsel mit einem Kursanstieg der Sanofi-Aktie um sechs Prozent auf 50,36 Euro.

 

Auch die Sanofi-Aventis Deutschland GmbH wechselt den Chef aus. Martin Siewert hat mit sofortiger Wirkung die Nachfolge von Heinz-Werner Meier als Deutschlandchef übernommen. Meier hatte Ende Juli für viele überraschend sein Ausscheiden als weltweiter Personalvorstand und Deutschlandchef bei Sanofi-Aventis in einem Brief an die Mitarbeiter angekündigt.

 

Labor gegen Fälschungen

 

In dem neuen Zentralen Labor gegen Produktfälschung in Tours will Sanofi-Aventis verdächtige Proben der am häufigsten gefälschten Produkte analysieren und die Daten zur Identifizierung entdeckter Fälschungen in einer zentralen Datenbank zusammenführen. Ziel ist die Unterstützung der Behörden bei der Bekämpfung krimineller Arzneimittelfälscher.

 

2007 wurden weltweit über 2,5 Millionen Dosen gefälschter Medikamente von Sanofi-Aventis entdeckt. Der Verwaltungsratsvorsitzende des Konzerns, Jean-Francois Dehecq, sagte, Arzneimittelfälschungen hätten sich zu einer durchindustrialisierten Produktion entwickelt. Er forderte härtere strafrechtliche Mittel.

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