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16.08.2011  14:10 Uhr

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Künstliche Befruchtung: Mit ASS nachhelfen?

 

PZ / Die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) während einer künstlichen Befruchtung hat keinen Einfluss auf die Empfängnis. Zu diesem Schluss kommen Forscher in einem Cochrane-Review nach der Auswertung von 13 Studien, an denen 2635 Frauen teilnahmen (doi: 10.1002/14651858.CD004832.pub3). In der Theo­rie soll ASS das Blut verdünnen und so den Blutfluss in Gebärmutter und Eierstöcken verbessern. Kritiker fürchten ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und Komplikationen während der Schwangerschaft. Prinzipiell kann ASS von Frauen während des ersten und zweiten Trimenons kurzfristig gegen Schmerzen eingenommen werden. Im Rahmen der Studien nahmen Frauen während eines Zyklus zur In-vitro-Fertilisation einmal täglich 100 Milligramm ASS. Die Empfängnisrate steigerte es aber nicht im Vergleich zu Placebo. Ob die Rate an Fehlgeburten unter solch niedrigen Dosen ASS steigt, ließ sich anhand der Daten nicht bestimmen. »Paare, die eine IVF versuchen, sind oft so verzweifelt, dass sie bereit sind, alles zu versuchen, um die Chancen für die Empfängnis zu steigern«, sagt Studienleiter Charalambos Siristatidis von der Universität Athen. »Aber in Anbetracht der aktuellen Datenlage gibt es keine Basis für eine Empfehlung, dass ASS Frauen hilft, schwanger zu werden.«

 

Erste spezifische Therapie gegen Skorpionstiche

 

PZ / Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA hat das erste spezifische Antidot gegen Skorpionstiche zugelassen. Das Antikörperfragment (Anascorp®) wird aus dem Plasma von Pferden gewonnen, die mit Skorpiongift immunisiert wurden. Es richtet sich gegen das Gift der Gattung Centruroides. Die Tiere sind in Nord- und Südamerika verbreitet. In den USA kommen sie hauptsächlich im Bundesstaat Arizona vor. Vor allem bei Kindern kann das Gift unter anderem Kurzatmigkeit, Flüssigkeit in den Lungen, Atemprobleme, verschwommenes Sehen, Schluckbeschwerden und motorische Probleme auslösen. Unbehandelt kann ein Stich tödlich enden. Das Antidot selbst kann aufgrund enthaltender equiner Proteinfragmente allergische Reaktionen auslösen.

 

Lupus: Neuer Antikörper verfügbar

 

PZ / Seit dem 15. August ist mit Belimumab (Benlysta®, GSK) ein neues Medikament gegen systemischen Lupus erythematodes auf dem deutschen Markt verfügbar. Der zu infundierende Antikörper ist indiziert als Zusatztherapie bei Erwachsenen, die trotz Standardtherapie eine hohe Krankheitsaktivität aufweisen. Belimumab hemmt das B-Lymphozyten-Stimulator-Protein (BLys). Die Bildung von Autoantikörpern kommt infolgedessen zum Erliegen, da B-Zellen ohne BLys nicht überleben können.

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