Keine Einigung in Sicht |
18.07.2018 10:29 Uhr |
Von Anna Pannen / Die Apothekengewerkschaft ADEXA und der Arbeitgeberverband deutscher Apotheken (ADA) haben ihre Tarifverhandlungen in der vergangenen Woche ergebnislos abgebrochen.
Man habe sich nicht auf Steigerungen einigen können, teilte die zweite Adexa-Vorsitzende Tanja Kratt mit. »Wir haben gefordert, Tarifgehälter für alle Berufsgruppen zu erhöhen.« Die Arbeitgeber hätten aber lediglich eine Umgruppierung ohne ein nennenswertes Gehalts-Plus vorgeschlagen.
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ADA-Chef Theo Hasse sieht das anders. Die Adexa habe 5,63 Prozent mehr Gehalt gefordert. Die Apotheken hätten im vergangenen Jahr aber im Schnitt nur 3 Prozent mehr Geld erwirtschaftet und 0,2 Prozent Rohgewinn verloren, erklärte er. »Davon müssen auch die Inhaber leben.« Nachdem man bereits 2017 einer Gehaltssteigerung von 2,5 Prozent zugestimmt habe, könne man nicht nochmals so viel mehr geben. Dabei ist Hasse selbst nicht glücklich mit der derzeitigen Situation. »Es ist bedauerlich, dass die Politik uns nicht mehr Geld gibt, um die Angestellten vernünftig zu bezahlen«, beklagte er.
Hasse zufolge hatte der ADA vorgeschlagen, den erst vor sechs Monaten geschlossenen Tarifvertrag aus Nordrhein als Vorbild für einen bundesweiten Tarifvertrag zu nutzen. Er sieht ein Plus von 3 Prozent gegenüber seinem Vorgängervertrag vor. Einzelne Tarifgruppen können sich über deutlichere Zuwächse freuen als andere. Insbesondere Berufsanfänger profitieren, was Hasse zufolge richtig ist: Schließlich seien es die Einstiegsgehälter, die den Nachwuchs abschrecken könnten.
Die Adexa habe es jedoch abgelehnt, den Vertrag aus Nordrhein bundesweit zu akzeptieren, selbst als die ADA noch 1 Prozent draufgelegt habe, so Hasse. Laut ADA-Chef liegt das daran, dass die Adexa-Mitglieder größtenteils Apotheker im vierten oder fünften Berufsjahr sind und der Gewerkschaft für diese Gehaltsgruppe im Nordrhein-Vertrag zu wenig herausspringt.
Die Adexa wies das zurück und erklärte, die vom ADA vorgeschlagenen 2 Prozent mehr Geld für Approbierte (2,1 Prozent für PTA, 1,04 Prozent für PKA) in den ersten Berufsjahren ließen sich kaum als Förderung von Berufsanfängern verkaufen. Und 1,2 Prozent mehr für Angestellte im 3. bis 7. Berufsjahr seien einfach zu wenig. Die vorgeschlagenen 5,6 Prozent seien außerdem nur ein Einstiegsgebot gewesen. Man sei durchaus bereit gewesen, davon abzuweichen. /