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Handekzem

Nährboden für Klinikkeime

15.07.2015  09:38 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Eine gute Händehygiene des Personals ist die Voraussetzung, um die Verbreitung von Krankenhauskeimen zu verhindern. Greifen Pfleger und Ärzte dabei häufiger zum Desinfektionsmittel als zu Wasser und Seife, tun sie sich damit auch selbst etwas Gutes, denn sie senken ihr Risiko für ein Handekzem.

»Feuchtarbeit, unsachgemäße Handreinigung und das Tragen von Latexhandschuhen sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung eines Handekzems«, sagte Professor Dr. Swen Malte John von der Universität Osnabrück bei einer Presseveranstaltung der Firma Hartmann in Berlin. In Krankenhäusern sind häufig alle drei Bedingungen gegeben. Die Folge: Etwa jeder fünfte Krankenhaus-Beschäftigte leidet an einem Handekzem.

 

Dieses äußert sich durch rote, trockene, schuppende, rissige Haut, Schmerzen und Juckreiz. Betroffene leiden erheblich darunter, müssen häufig krankgeschrieben werden und unter Umständen sogar den Beruf wechseln. Doch nicht nur das: Ein Handekzem eines Krankenhausmitarbeiters bedeutet auch für die von ihm betreuten Patienten ein erhöhtes Risiko für nosokomiale Infektionen, denn auf geschädigter Haut können sich Erreger leichter ansiedeln als auf intakter.

 

»Das ist, als ob Sie mit einem Nährboden auf ihrer Hand herumlaufen. Die Keime springen Sie förmlich an«, verdeutlichte John. Bei 13,5 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen mit Handekzem sei eine Besiedelung mit Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) nachweisbar – eine drei bis fünfzehn Mal höhere Quote als in der Allgemeinbevölkerung.

 

Tückisch am Handekzem ist, dass die intuitive Verhaltensweise, nämlich die Hände weniger zu desinfizieren und stattdessen häufiger mit Wasser und Seife zu waschen, die Problematik weiter verschlimmert. Doch eine alkoho­lische Händedesinfektion trocknet die Haut weniger aus als Waschen, so John. Auf gesunder Haut erzeuge sie auch kein unangenehmes Gefühl. Brennen beim Desinfizieren sei dagegen bereits ein Zeichen für eine vorliegende Hautschädigung. Darauf hatte kürzlich bereits das Robert-Koch-Institut im »Epidemiologischen Bulletin« hingewiesen (lesen Sie dazu auch Korrekte Händehygiene: Desinfizieren statt waschen).

 

Insbesondere das Händedesinfektionsmittel Sterillium® wirke eher pflegend, sagte Professor Dr. Hans Smola von der Herstellerfirma. Verantwortlich für diesen Effekt seien vor allem die drei Inhaltsstoffe Mecetroniumetilsulfat (MES), Glycerol und Tetradecan-1-ol (Myristylalkohol). »MES glättet die Haut, Glycerol bindet Wasser im Stratum corneum und bewahrt so dessen Elastizität und der langkettige Alkohol Tetradecan-1-ol legt sich als Film auf die Hautoberfläche und kann so die Barrierefunktion der Haut verbessern«, erläuterte der Dermatologe. /

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